von Stella Delune
Der Wecker klingelt und ich werde wach. Auf dem Bildschirm meines Handys leuchtet die Uhrzeit 17.01 Uhr auf. Ich bin verwirrt und schalte den Alarm ab, was dazu führt, dass das Zimmer, in dem ich mich befinde, mit kompletter Dunkelheit gefüllt wird. Nur ein kleiner gedämmter Lichtstrahl kommt unter der Türe hervor. Es muss also Tag sein, doch welcher? Und wieso liege ich um diese Uhrzeit hier? Habe ich die Arbeit verschlafen? Wieso kann ich mich an nichts erinnern? Und vor allem, in wessen Bett liege ich?
Von der einen auf die andere Sekunde spüre ich, wie mein Puls immer schneller wird. Ein unaufhaltsames als auch behagliches kribbeln durchströmt meinen Körper, von den Zehenspitzen angefangen bis hin zu meiner Kopfhaut. Diese Unsicherheit, nicht wissen zu können, was mit mir in den letzten Stunden passiert ist, geschweige denn wo ich mich überhaupt befinde, schnürt mir die Kehle zu. Ich habe das Gefühl zu ersticken.
Von Angst erfüllt, versuche ich neben mich zu schauen und drehe mich auf den Rücken. Doch ich kann nichts erkennen. Es ist zu dunkel. Wo bin ich? … und … bin ich allein?
Ich spüre, wie mein Herz anfängt zu rasen. In meinem Nacken fühle ich einen kühlen Zug, als würde mich jemand anpusten. Eine Gänsehaut durchströmt mich und meine Hände fangen an zu schwitzen. Die Übelkeit steigt in mir auf.
Obwohl mein Körper sich wie versteift anfühlt, nehme ich all meine Kraft zusammen, und taste mit meiner linken Hand neben mich. Als ich mein Handy wieder erspüre, versuche ich es anzuschalten. Ein grelles Licht blitzt auf, was mich dazu bringt meine Augen zusammenzukneifen. Ich halte meinen Atem an und leuchte mit meinem Display neben mich. Erleichtert niemanden neben mir zu sehen, puste ich die gesammelte Luft aus meinen Lungenflügeln aus. Ich bin allein, was mich schon einmal beruhigt. Mein Blick wandert auf das Display meines Handys. Suchend erhasche ich unter der Uhrzeit das heutige Datum. Es ist Donnerstag, der 12.06. 17:02 Uhr. Ein Gefühl der Erleichterung macht sich in mir breit. Dann versuche ich mich zu konzentrieren und denke nach. Plötzlich erfüllt mein Bauch ein wohlig warmes Gefühl im Bauch. Ich kann mich wieder erinnern.
Ich liege allein in MEINEM Bett. Nicht in dem, eines Serienmörders. Und nein, ich wurde nicht entführt, das war nur ein Albtraum. Ich habe mich nach der Arbeit zum Mittagsschlaf hingelegt. Den Serienkiller-Podcast, den ich zum Einschlafen gehört habe, werde ich wohl lieber nicht mehr dafür verwenden.
© Stella Delune 2024-05-11