von Daniel-Nova
Manches mal, da bereue ich es bestimmte Geschichten geschrieben zu haben, denn ich denke dann zu oft und zu lange über diese Geschichten und Erlebnisse von mir nach und komme dann sehr oft in eine dunkle Stimmung.
Im Kopf bin ich irgendwie der wilde Eroberer von früher geblieben, aber die Wirklichkeit sieht dann doch anders aus. Das Leben hat mich geprägt und zwar mit vielen tiefen Narben auf der Seele. Die Glücksmomente waren eindeutig in der Minderzahl und von den körperlichen gebrechen will ich erst gar nicht sprechen.
Beim Schreiben von diesen Geschichten, aus dem Hoch meines Lebens, werde ich immer sehr Euphorisch und die Finger fliegen nur so über die Tastatur. Bis die Story schließlich fertig ist und im Netz verewigt. Dann aber kommt fast immer das Reflektieren meiner Sätze und ich merke, dass es eigentlich verlorene Zeit gewesen ist.
Es ist nichts mehr übrig geblieben aus meiner „wilden Zeit“. Es ist alles weg und es ist niemand mehr hier von meinen Idolen, die eigentlich nie Idole waren, sondern nur Angeber und Aufschneider. Sie waren nur irgendwie cleverer als ich und haben geschickt ihre Vorteile genutzt. Heute bin ich alleine und meine ganzen Erinnerungen und Andenken würden in einen Karton passen. Das einzige was im Überfluss geblieben ist, dass sind meine Träume. Träume die leider nie mehr in Erfüllung gehen werden. Es fehlt einfach die Zeit und der Mut dazu, sie zu verwirklichen.
Und so schreibe ich immer weiter und versinke dann langsam in einen Rausch. Einen Rausch der wie eine Droge meine Erinnerungen beflügelt. Und diese Droge bringt mich dazu, an “was wäre wenn” zu denken. Was wäre passiert, wenn ich dieses oder jenes gemacht hätte oder noch machen würde. Und dann verlässt mich die Lust zu bleiben. Ich stelle mir dann vor wie schön alles sein könnte, wenn dieser grausame Ballast des Lebens nicht so an mir zerren würde. Aber da sind leider noch so viele Verpflichtungen und Versprechen, die ich einhalten muss und eine Frau an meiner Seite die ich nicht zum weinen bringen möchte. Und schließlich lässt langsam der Rausch nach und die Droge verfliegt.
Dann sitze ich wieder alleine vor meiner Tastatur, mit leerem Blick auf den schwarzen Monitor und meine eigenen Gedanken machen sich lustig über mich …“WAS WÄRE WENN”…
Aber es fehlt mir dieser verdammte Funken Mut!
© Daniel-Nova 2020-06-06