Durst ist schlimmer als Liebeskummer

Fitheach

von Fitheach

Story

Gestern war wieder einer dieser seltsamen Tage. Erst noch an der Bar mit meinen Mädels und dann der Filmriss auf dem Nachhauseweg. Ich blinzle mir den Schlaf aus den Augen und schaue Richtung Fenster, ich hab wohl gestern doch zu tief ins Glas geschaut, mein Kopf tut weh, das Licht ist exorbitant hell und ich habe Durst. Ich schmeiße die Decke zur Seite und stehe auf. Meine Beine fühlen sich noch etwas komisch an, also wanke ich ein bisschen unkoordiniert in Richtung Bad. Ich trinke ein paar schlucke aus dem Wasserhahn, nichts, mein Rachen lechzt nach wie vor nach trinken. Also, Prozess wiederholt. Immer noch einen Brand in der Kehle. Genervt verlasse ich das Bad. Plötzlich wird mir speiübel. Ich übergebe mich auf den Boden. Das Wasser ist wieder da, aber warum? Ich entferne die Sauerei und wundere mich, weshalb ich mich auf Wasser übergeben muss. Ich lasse besser erstmal die Sonne rein, vielleicht hebt ja das schon mein Wohlbefinden. Als ich den Vorhang greife und die Sonnenstrahlen auf meine Hand fallen brennt es als hätte ich in glühende Kohlen gegriffen. Ich mustere die Hand und stelle fest, dass sie auch so aussieht, wie sie sich anfühlt, überzogen mit Brandblasen, allerdings verheilen diese unter meinem Blick. Verwundert gehe ich in meinem Zimmer auf und ab und überlege. Die einzige Erklärung, die ich dafür finde, kann ich einfach nicht glauben, bis mein Freund hinter mir steht. Er begrüßt mich mit einem fröhlichen guten Morgen, dass einzige was ich aber wahrnehme, ist sein Puls, der stetige Rhythmus seines Herzens, der den roten Lebenssaft durch seine Adern pumpt. Als er mich von hinten umarmt und der Geruch seines Körpers mich umweht wissen meine Instinkte direkt wonach mich dürstet. In einer schnellen Bewegung drehe ich mich zu ihm um und schlage ihm meine Zähne in den Hals. Mein Herz sagt: Lass es! Aber mein Durst sagt: Genau das brauchst du! Der süße Geschmack seines Blutes ist einfach wunderbar. Ich höre wie dein Herz immer langsamer wird bis es schließlich verstummt. Das dumpfe Geräusch als sein Körper zu Boden fällt, ignoriere ich einfach. In meinem Sessel warte ich bis die Sonne untergeht, dass ich meinen Freund auf dem Gewissen habe stört mich irgendwie nicht einmal. Ich bin jetzt also ein Vampir, über die Bedeutung dessen grüble ich noch nach bis zum Abend, da mich der Tag sowieso in dieser Wohnung gefangen hält.
Die Sonne ist gerade verschwunden da klingelt es an der Tür, meine Mädels stehen dahinter und lächeln mich an mit spitzen Zähnen und rot leuchtenden Augen. Gemeinsam ziehen wir also los für einen kleinen Drink.

© Fitheach 2025-04-21

Genres
Science Fiction & Fantasy
Stimmung
Dark