Echo der Ferne

Gabriele Koubek

von Gabriele Koubek

Story


Die Ferne ruft
mit einer zarten friedlichen Stimme
es klingt wie ein FlĂŒstern
von weit weit weg


ich rufe zurĂŒck
mit einer lauten festen Stimme
die gar nicht klingt
als wÀr sie meine


die Ferne wiederholt meine Worte
einmal zweimal dreimal
jedes Mal ein bisschen leiser
verschwindet dann ganz
hinterlÀsst eine unzufriedene Schwere


habe ich gerufen
oder werde ich gerufen


die Zeit vermischt sich
wir locken einander

woher kommen die Stimmen


ist es eine Erinnerung
habe ich irgendetwas vergessen
oder gar verdrÀngt


ist es ein Ort
zu dem ich finden soll
an dem ich sein will


ist es ein Mensch
der die Verbindung zu mir sucht
den ich nur nicht sehen kann


oder ist es etwas Unbekanntes
eine VerÀnderung
die erst entdeckt werden will


ich spĂŒre tiefe Lust und gieriges Verlangen
der Stimme entgegen zu laufen


das Echo klingt wie ein Gruß
aus einer anderen Welt 
von einem Ort 
der nicht greifbar aber spĂŒrbar ist
trĂ€gt es die eigene Sehnsucht zurĂŒck 
verzerrt und doch vertraut

Erkenntnis verzehrt die Hoffnung
das wonach ich mich sehne
ist noch sehr fern

© Gabriele Koubek 2025-03-28

Genres
Romane & ErzÀhlungen
Stimmung
Herausfordernd