Ein Augenschmaus im Kurpark Oberlaa

agnes thinschmidt

von agnes thinschmidt

Story

Die WIG 1964, der heutige Donaupark, war so erfolgreich, sodass man 10 Jahre später auf dem ehemaligen Ziegel Areal im 10. Bezirk nochmals so eine Gartenschau ins Leben gerufen hat. Das Projekt wurde international ausgeschrieben und ein Team unter der Leitung des Frankfurter Gartenarchitekten Erich Hanke wurde die WIG 74 dann realisiert. Insgesamt bestaunten diese Gartenschau damals 2,6 Millionen Besucher, eine beträchtliche Anzahl. Es gab auch seinerzeit eine Einschienenbahn, die aber damals eine Fehlinvestition war und diese gibt es heute nicht mehr. Das Areal beträgt in etwa 608.000 m2. Dieses Gebiet war auch seinerzeit Drehort für Monumentalfilme in der Stummfilmzeit.

Auch existiert seit 1969 ein Kurbetrieb an der Oberlaaer Schwefelquelle.

Unsere Tochter war bei der Eröffnung 5 Jahre. Wir besuchten sehr oft den Kurpark Oberlaa, der nach der Gartenschau ja ein öffentlicher Park wurde. Zu der Zeit gab es damals so kleinere Wasserkanäle beim oberen Eingang mit großen Bausteinen aus Plastik. Diese liebte unser Kind und war im Sommer stundenlang auf den Klötzen unterwegs. 1974 gab es ja noch keine U 1 bis Oberlaa, bis zum Reumannplatz auch erst später und nun kann man problemlos bis nach Oberlaa fahren, das ist schon eine einzigartige Errungenschaft. Später hielten wir uns mehr im Donaupark am Spielplatz auf, doch hinterher reizte mich der Kurpark Oberlaa sehr selten. Ins Bad fuhr ich schon des Öfteren und genau heute zog es mich – nach dem Rat einer Freundin – in den Kurpark. Ich war so begeistert von den Blumen beim unteren Eingang, diese herrliche Farbenpracht, genau jetzt im Frühling. Ich setzte mich auf einem Bankerl nieder, die Seele ließ ich an einem Astl baumeln, als sie dann wohl ob der Riesenfreude begann zu taumeln, fing ich sie wieder ein und verschloss sie in ihrem Kämmerlein.

Beim Rundgang freute es mich riesig, denn es gibt einen Allergiegarten mit all den Gewächsen und Bäumen, die eben eine solche auslösen können, wie z.B, Ampfer, Robinie, Schnurbaum, Hopfenbuche, Platane, Erle , Tanne etc. Einen Papagenobrunnen bemerkte ich und überall im Rasen sind Liegestühle bereitgestellt. Auch beim Schmerber Kreuz , wo einst eine Weggabelung war, führte mich mein Weg vorbei. Fantastisch, was es hier noch alles zu sehen gibt: Einen Liebesgarten, wo sich Hochzeitspaare fotografieren lassen, einen Kinderspielplatz, Streichelzoo, Klettergarten, eine Wetterstation, einen Beachvolleyballplatz, auch einen japanischen Garten und ein Filmteich existiert. Ich konnte mir nicht alles ansehen, denn man wird müde vom Wandern und leider hatte eben kein Gasthaus offen, um kurz zu rasten und eine Kleinigkeit zu trinken bzw. zu speisen. Dies bedauerte ich heute schon sehr. Die Panaramaschenke kenne ich schon von Weihnachtsfeiern. Und natürlich war es für mich klar, über den Kurpark Oberlaa eine Geschichte zu zaubern.

Es war heute sicherlich nicht das letzte Mal, dass ich Oberlaa einen Besuch abgestattet habe.

© agnes thinschmidt 2021-04-23

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