Corona erstickte so manches – auch meinen Augustinverkäufer sah ich nicht mehr. Doch gestern, welche Freude, stand er vor meinem Einkaufsladen (Supermarkt) und strahlte mich an, ich strahlte zurück, winkte, er wusste – erst der Einkauf, dann der Augustin.
Ein Elefant schaute mich an – Titelseite – trampelt da so ein großes Tier durch die Zeitung? Nein und Ja – in einer kleinen Geschichte von Melika und Saifa. Und so kommt es, dass zwei Afghaninnen hier, Burggasse 133, auf einen entflohenen Elefanten treffen, nicht weglaufen, sondern ihm helfen.
Dieser berührende Text von zwei jungen Ausländerinnen, gefördert durch einen Basisbildungskurs für Jugendliche der VHS Ottakring, ging mir unter die Haut.
Trampeln denn wir Menschen nicht auch oft durch die Gegend, ohne etwas wahrzunehmen, zu fühlen, zu erkennen? Ist ein dickhäutiger Elefant nicht oft sensibler als wir Menschen? Die Katze bringt uns eine tote Maus – uns graust, wir wegen sie rasch weg. Doch es war ein Geschenk, ein Liebesbeweis! Ein kleines Kind lächelt uns an, strahlt, unverdorben, alle Menschen sind doch nett! Lachen wir zurück, haben wir ein paar Sekunden Zeit für Liebe und Freude, oder eilen wir vorbei?
Heute traf ich einen Arzt, kam ins Plaudern, er erzählte mir von einer Patientin, die regelmäßig zu ihm kam, ud einmal sagte sie, als sie wieder Hilfe suchte: „Herr Doktor, machen Sie mir einen schönen Schmerz.“
Alles im Leben hat zwei Seiten, versuchen wir die positive zu sehen.
© Christa Mittermayer 2022-09-04