In einem Prospekt eines bekannten Discounters fand ich die Werbeanzeige eines Folien-Gewächshauses für kleine Gärten. Sofort rannte ich in meinen Garten, suchte eine passende Stelle und nahm Maß. Verglich diese in der Werbeanzeige und siehe da – perfekt – alles passte – wie gemacht für meinen kleinen Naturgarten. Der geeignete Platz war zudem auch windgeschützt durch die dahinter liegende Gartenhütte.
Ein paar Tage später halte ich den Karton mit der gewünschten Ware in meinen Händen. Ich hatte Glück, denn es war der Letzte. Am darauffolgenden Wochenende war herrliches Wetter angesagt. Ideal für den Aufbau meines neuen Gartenutensils. Ich packte den Karton aus und traute meinen Augen nicht. Teile über Teile. Ui, wie soll ich das alles alleine schaffen? Doch wäre ich nicht die dickköpfige und selbstständige Gabriele, wäre ich im Vorfeld bereits gescheitert. In aller Ruhe schaute ich mir die Beschreibung an und muss sagen, für diesen preislich günstigen Artikel war diese wirklich sehr gut. Wie oft habe ich mich über idiotische Erläuterungen bereits geärgert. Doch zuerst musste ich die Teile und die Anzahl überprüfen, denn wenn ein Teil oder sogar mehrere fehlen sollten, brauche ich gar nicht mit dem Aufbau zu beginnen. Außerdem stand, dass zwei Personen notwendig sind. Lach, das werden wir ja sehen. Die unendlich vielen Steckelemente hatten alle Nummern. Somit bekam ich einen Überblick und fing mit dem Aufbau an. Gemütlich, denn es war genug Zeit und Ruhe da. Ich muss dazu sagen, dass ich solche Dinge lieber alleine mache, denn da kann ich mich in aller Stille konzentrieren, ohne mich von jemanden ablenken zu lassen. Einige Male musste ich umstecken. Doch ich ließ mich nicht unterkriegen. Denn was sich Gabriele in den Kopf gesetzt hat, das zieht sie auch durch. Ich machte den Platz von meiner Sitzgruppe frei für den Aufbau. Zum Glück braucht man kaum Werkzeug und auch kaum großartige Kraftanstrengung. Zwischendurch kam mein Nachbar vom oberen Stockwerk und sah den Haufen der vielen Einzelteile. Er sah mich an, schüttelte den Kopf und meinte. „Nein, das wäre nichts für mich. Da hätte ich keine Geduld!“
Ich machte weiter und schätze, dass ich knapp 1,5 – 2 Stunden für den Aufbau des Gerüstes benötigt habe. Gemütlich machte ich mal eine Rauchpause und sah mir die Beschreibung weiter an. Jetzt kam die ganz große Herausforderung. Ich musste ganz alleine die Folie über das ganze Gerüst darüberstülpen. Zuerst beförderte ich das Gerüst vorsichtig zum gewünschten Platz. Dann nahm ich die große Leiter und fing ganz vorsichtig an, die Folie so aufzulegen, dass ich diese in einem Satz rundherum hinunterziehen konnte. Geschafft! Ich kann es kaum glauben. Juhu, und das ganz alleine. Nichts hat gezwickt oder gezwackt. Hätte ja sein können, dass beim Gerüst einer der Teil nicht genau mit der Folie zusammengepasst hätte. Jetzt noch die Bodenverankerungen anbringen und FERTIG. Gabriele kann wieder einmal stolz auf sich sein!
© Gabriele Feichtinger 2021-03-26