Ein Kaffee ohne Mundschutz

sweetnsharp

von sweetnsharp

Story

„Hallo!“

Ich betrete den Ströck und merke in diesem Moment, dass ich keine Maske dabei habe.

Mist, denke ich mir. Ich will doch nur schnell ein Kaffee.

Also mache ich den Notfallsplan. Ich nehme mein T-shirt, ziehe es an der Halsöffnung und stecke meine Nase hinein.

„Ähm, einen doppelten Braunen, bitte“, mulme ich.

Das ist doch unnormal, dacht ich mir. Aber zum Glück waren nur ich und der Verkäufer im Shop.

„Du kannst auch gerne eine Serviette nehmen“, bot mir der Verkäufer netterweise an. Ich tat ihm wahrscheinlich einfach nur leid.

Also, nahm ich eine kleine, trockene Ströck-Serviette und hielt sie mir vor Nase und Mund.

Auch nicht besser. Ich kam mir vor, als hätte ich Nasenbluten.

„Oft kommen Leute am Morgen mit einer Zeitung vor ihr Gesicht herein“, erzählte mir der Verkäufer mit einem leichten Grinsen. Wahrscheinlich, wollte er einfach nur mein komisches Gefühl mindern.

Ich musste schmunzeln.

Das sah er nicht, also musste ich lauter schmunzeln.

Noch die Milch hinein und ich verließ dankend den Verkaufsraum.

Der Kaffee hat richtig grauslich geschmeckt. Aber das machte nichts. Denn er hat mir auch gleichzeitig ein Lächeln geschenkt.

© sweetnsharp 2020-04-22

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