von Ailun Jiang
In Südkorea wird der Krieg üblicherweise schlicht „육이오 사변 6·25“ genannt, was sich auf das Datum des Ausbruchs bezieht. In Nordkorea wird er amtlich als „조국해방전쟁 Vaterländischer Befreiungskrieg“ bezeichnet. In China hieß er offiziell „抗美援朝 Krieg zum Widerstand gegen die USA und zur Hilfe für Korea“. In den USA wurde er offiziell nur „Koreanischer Konflikt“ genannt. Der Koreakrieg war, neben dem Krieg in Afghanistan und dem Vietnamkrieg, die größte militärische Auseinandersetzung im Kalten Krieg.
Der Waffenstillstand, der am 27. Juli 1953 um 10 Uhr morgens unterzeichnet wurde, schrieb praktisch am 38. Breitengrad den alten Grenzverlauf fest und bildet bis heute die Basis der Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea. Die Verluste des Krieges waren auf allen Seiten außerordentlich hoch. Insgesamt sollen bis zu vier Millionen Menschen ums Leben gekommen sein, die meisten von ihnen Zivilisten. Laut Statistiken der Allgemeinen Logistikabteilung der chinesischen Volksbefreiungsarmee (PLA) sind seit dem 25. Oktober 1950 insgesamt 197.653 chinesische Soldaten und Wanderarbeiter im Krieg gestorben.
Nur 5.000 Leichen chinesischer Soldaten wurden nach dem Krieg nach China zurückgebracht. Die chinesische Regierung richtete an acht Orten in Nordkorea Friedhöfe für „freiwillige Märtyrer“ ein, darunter in Unsan, Jaecheon, Chosin-Stausee, Kaesong, Sanggamryong, Kumsong, Sinanju und Hoechang.
Während der historischen Periode des antisowjetischen und antinordkoreanischen Revisionismus Chinas in den 60er Jahren wurden diese acht Friedhöfe schwer beschädigt. Erst in den 70er Jahren entspannten sich die Beziehungen zwischen China und Nordkorea und die Regierung Kim Il Sung restaurierte die Friedhöfe. Doch die bei der Zerstörung verlorenen Leichen wurden nie wieder gefunden.
Seit März 2014 werden die Überreste chinesischer Soldaten aus verschiedenen Orten Südkoreas in großen Mengen nach China zurückgebracht. Die Ausgrabungsarbeiten dauern an.
© Ailun Jiang 2024-08-04