von N-C-M-D
âHaustierâ? Non, mon cher â ich nenne sie Mitbewohnerin.
Ein Wesen, das kommt, wenn es will.
Ein Wesen, das geht, wenn es ihr passt.
Ein Wesen, das ungefragt in mein Leben stolperte und nun nicht mehr wegzudenken ist.
Ein Wesen, das mich mit nur einem einzigen Blick daran erinnert, dass ich nicht allein bin.
Ich war nie der Typ fĂŒr Tierliebe. Zu viel Verantwortung, zu viel NĂ€he.
Ich bin eher ein Freigeist, ein NachtschwÀrmer, ein Kind der Boulevards.
Ich hatte keine Zeit mich noch um jemanden zu kĂŒmmern, der nicht ich war.
Ich brauchte die Einsamkeit, ein StĂŒck des Schweigens, ohne lĂ€stige Fragen.
Und dann? Eine Katze.
Sie ist eigensinnig, stolz, stumm, ein Spiegelbild meines Selbst.
Sie teilt mein Leben wie ein Schatten auf Samtpfoten.
Sie verachtet Regeln, liebt das Drama, hasst leere FutternÀpfe und hat einen besseren Geschmack als die meisten Menschen, die ich kenne.
Sie nahm mich so an, wie ich bin.
Wir verstehen uns â auf diese stumme, aristokratische Art.
Wir teilen Erinnerung, erste Erfahrungen â PrĂ€mieren. Manchmal auch eine gute Tasse CafĂ© crĂšme.
Wir lassen dem anderen seinen Freiraum. Ich ihr mehr, als sie mir.
Wir leben mit Stil und einem Huch von Ăberheblichkeit.
Man sagt, Katzen gehören niemandem.
Vielleicht ist genau das der Grund, warum sie zu mir gehört.Â
© N-C-M-D 2025-06-23