Ein Vorwort zum Nachdenken

Am Anfang ist es nur ein Wort. Eine Geschichte. Ein Konzept. Gelesen in einem Buch, gehört in einem Podcast, gesehen in einem Film. Meistens besprochen mit lieben Menschen, die sich genauso um die Zukunft kümmern wie ich.

Während ich dann beginne nachzudenken, über den momentanen Zustand unserer Welt, unserer Gesellschaft, unserer Umwelt, höre ich plötzlich ein Flüstern. Eine neugierige Stimme in mir, die fragt: „Was wäre, wenn…?“

Ja, was wäre, wenn unsere Welt ein klitzekleines bisschen anders wäre? Wenn manche Regeln nicht gelten würden? Oder neue erfunden? Wenn unerwartete Monster auftauchen? Oder neue Held:innen?

Ist die Frage erst gestellt, gibt es kein Zurück mehr. Das Hirn galoppiert los, die Hand schreibt ungezügelt, wie im Fiebertraum immer voran in neue Welten. Angetrieben gleichermaßen von der Lust am spielerischen Fabulieren und vom ernsthaften Drang, uns in der realen Welt eine lebenswerte Zukunft und ein sinnstiftendes Leben zu erschaffen.

Doch wie geht das? Wir Menschen schaffen uns unsere Realität nicht nur auf Basis neutraler Fakten, sondern auch auf Basis lebendiger Geschichten. Welche Narrative schwirren momentan in öffentlichen Debatten herum? Traurige Monokulturen von Krise, Verzicht, ja sogar Apokalypse. Mutmachende Visionen sind fast vollständig abwesend. Die Zukunft wird nicht groß geträumt, sondern klein gemanagt. Bestenfalls in drei bis fünf Jahres-Häppchen, weiter will oder kann man nicht denken.

Dieses Buch ist ein Versuch, andere Geschichten zu schreiben. Weder Utopien noch Dystopien. Nicht schwarz oder weiß, sondern herrlich absurd und kunterbunt. Denn die Zukunft wird nicht besser oder schlechter. Sie wird einfach anders.

Die Welt ist zu komplex, als dass wir einfach einen Rettungsplan entwerfen könnten und diesen dann rational, Schritt für Schritt, abzuarbeiten. Die Zukunft zu gestalten wird ein wahrliches Abenteuer, eine Held:innenreise voller unerwarteter Gefahren und Glücksmomente. Wir werden alle Gefährt:innen, allen Grips und kreative Genialität brauchen, die wir bekommen können. Magische Geheimformeln gibt es, soweit ich weiß, noch nicht.

Was ich dir, liebe:r Lesende:r, jedoch anbieten kann, ist ein hausgemachtes Elixier. Die Zutaten sind einerseits wahre Erzählungen von Menschen, die mir neue Ideen mitgegeben haben, und andererseits die davon inspirierten Kurzgeschichten, immer abwechselnd angeordnet. Das Endergebnis schmeckt für mich nach Mut und Tatendrang. Ich hoffe, es trifft auch deinen Geschmack. Und wer weiß, vielleicht braucht es noch eine letzte Geheimzutat? Du wirst es dann schon wissen, wenn es so weit ist. Man nehme also…

Sechs inspirierende Gespräche. Eine Feder. Sechs verrückte Einfälle. Eine Geschichtenerzählerin. Sechs Tatsachen, die real sind. Heute. Sechs Visionen, die real sein könnten. Morgen. Sechs Geschichten von heute. Sechs Träume von morgen. Oder sind es doch sieben?