Eine Kurzgeschichte –oder Der Hurrikan

„So spielt das Leben. Man weiß nie was kommt. Nichts ist planbar.“

„Ja, so ist es…“

Constantin und Dorothea blicken nachdenklich in ihre halbvollen Weingläser. Immer wieder treffen sich ihre Blicke.

„Ich mag dich“, sagt Dorothea. „Ich mag dich auch“, erwidert Constantin und lächelt die Frau, die ihm gegenüber sitz schüchtern an.

Die Beiden trafen sich ein paar Tage zuvor in einer Bar. Vollkommen unverhofft. Nicht beabsichtigt. Ohne den Gedanken, an diesem Abend einen Menschen zu treffen, kennenlernen zu wollen. Und doch sind sie sich begegnet. Sie sind in völlig unterschiedlichen Lebensphasen. Er, frisch getrennt und eine langjährige Beziehung hinter sich. Sie, auf der Suche nach Liebe und bereit eine gemeinsame Zukunft aufzubauen, wenn der Richtige kommt.

„Wie ein Hurrikan bist du in mein Leben gekommen“, sagt Constantin, nimmt Dorotheas Hand und streichelt sie liebevoll. Die Gespräche jenes Abends sind intensiv, oftmals ernst, aber auch immer wieder ausgelassen. Es wird viel gelacht. Die Berührungen sind vorsichtig, zärtlich und fühlen sich richtig an. Etwas später haben Constantin und Dorothea eine wunderschöne Nacht zusammen. Ihre Gedanken sind frei und beide genießen die Zeit, können ihr Finger nicht voneinander lassen. Doch manchmal schleicht sich die Frage in ihre Köpfe, die den ganzen Abend wie eine kleine Ameise präsent war – „Wie machen wir weiter?“

Dorothea sieht Constantin in die Augen und flüstert: „Lass uns nichts überstürzen. Vor allem du brauchst Zeit, dein Leben zu ordnen. Wir müssen Vertrauen haben, tief in uns hineinhören und darauf achten, was unsere Herzen sagen. Das kann etwas dauern… Nur lassen wir nicht zu viel Zeit verstreichen, denn Unsicherheit und Unklarheit kann sich genauso anfühlen, wie Liebeskummer mit 16…“