von Pocahontas
Pura vida!
…hört man in Costa Rica an jeder Ecke, bei jeder Gelegenheit, als Begrüßung, bei Jung und Alt, bei den Ticos und Ticas, genauso bei den Reisenden… Diese zwei Worte spiegeln das lateinamerikanische Lebensgefühl, die Lebensfreude und Leichtigkeit wider, die Kunst die Dinge mit Gelassenheit anzunehmen.
Das kleine tropische Land in Zentralamerika ist ein wunderschöner, grüner Flecken Erde. Hier durfte ich zwei bereichernde, bunte Monate verbringen.
Spanisch lernen, Reis mit Bohnen, Ananas, Bohnen mit Reis, surfen, Strand, tropische Wälder, Vulkane, Affen, Schildkröten, Schlangen …. Reis mit Bohnen … einige Schlagwörter, die mir einfallen, wenn ich an die Zeit vor Ort zurückdenke. Costa Rica hat so vieles auf kleinstem Raum zu bieten.
Die ersten Wochen verbrachte ich an der Karibikseite, half bei einem Schildkröten-Camp mit. Kein Strom, keine Straßen, komplett von der Außenwelt abgeschnitten, mitten im Nirgendwo, halfen wir, eine Gruppe junger Leute aus aller Welt beim Projekt “quelonios del caribe” mit. Eine der Aufgaben waren nächtliche Strandpatrouillen, bei denen wir die großen Lederschildkröten bei der Eiablage suchten. Unbeschreiblich beeindruckend war für mich die erste Begegnung mit einer dieser sanften Meeresbewohner. Ich fühlte mich zurückversetzt in ein Land vor unserer Zeit. So viel Ehrfurcht vor der Natur, dass mir der Atem wegblieb. Diesen Moment werde ich nie vergessen.
Nach einem Monat im Projekt starteten vier Freunde und ich einen Roadtrip durchs Land. Mit dem Mietauto erkundeten wir die Pazifikseite, Vulkane, kleine Dörfer, grüne Nebelwälder und den karibischen Teil des Landes, in dem die Rastafarikultur sehr präsent ist. In Cahuita fanden wir eine traumhafte Unterkunft, eine Oase voller Palmen, Hängematten und Blumen. Die Pflanzen- und Tierwelt Costa Ricas ist einzigartig und faszinierend. Nicht nur die Meeresbewohner bringen einen ins Staunen, sondern auch all die kleinen und großen Landbewohner, die man an jeder Ecke findet. Ich kann mich gut an den Moment erinnern, als ich zum ersten Mal Brüllaffen hörte. Auch da fühlte ich mich wie in ein Land vor unserer Zeit zurückversetzt. Das Brüllen von T-Rex klang bestimmt nicht anders.
Eine ganz besondere Tierart hüpfte in dem paradiesischen Garten unseres Quartiers herum. Ein Frosch, schwarz-grün gemustert, wunderschön anzusehen. Wir beobachteten ihn eine Weile. Bestimmt war es ein Pfeilgiftfrosch. Eine meiner Freundinnen wollte unbedingt wissen wie dieses kleine Wesen heißt. Der Hausmeister kam gerade um die Ecke gebogen. “Como se llama este animal?” Er kam näher und betrachtete das Tier. “Rana verde” Meine nicht Spanisch sprechenden Freunde: “Wauuuu, que lindo.” Ich musste schmunzeln. Eine seltene Spezies, rana verde, also grüner Frosch, darauf hätte ich auch kommen können.
Pura Vida!
© Pocahontas 2021-03-23