Eine wahre Begebenheit

Franz Müller

von Franz Müller

Story

„Gerda“, beginne ich, „am 7.1.2023 wurde ich der Nacht von einem Juckreiz in der Innenseite des Oberschenkels wach. Bei genauem Hinsehen stellte ich fest, dass es keine Stiche oder Flohbisse gab. Ich behandelte die Haut mit einer Juckreizsalbe, die mir half, die Nacht zu überstehen. Allerdings trat der Juckreiz den Tag über in Wellen immer wieder auf. Das nervte mich derart, dass ich mir schon überlegt hatte zum Arzt zu gehen. Mir fiel ein, dass ich vorher noch Maria anrufen könnte, um sie zu fragen, was sie von diesem Juckreiz hielt.“ Ich unterbrach meine Erzählung, um einen Schluck Tee zu nehmen und durchzuatmen. Ich spürte, dass ich mich jetzt einer Erfahrung näherte, die mir nicht leicht fiel zu erzählen. „Das nimmt dich ganz schön mit,“ sagte Gerda, „lass dir ruhig Zeit. Ich merke schon, dass es dir nicht leicht fällt.“ „Ja, dem ist so. Ich habe dieses Erleben bis jetzt nur wenigen Menschen erzählt.“ sagte ich zu Gerda. „Zu Maria möchte ich noch etwas sagen. Maria ist eine Frau, der ich vertraue. Sie verfügt über eine seherische Begabung. Mit ihr zusammen habe ich dann die Möglichkeit in eine neue Dimension von Körper Seele und Geist vorzudringen. Ich kenne wenige Menschen, die über eine solche Gabe verfügen. Also habe ich Maria angerufen und ihr von meinem Juckreiz erzählt. Ich bat sie, dort hin zuschauen in meinem Körper wo der Juckreiz auftritt und vielleicht herauszufinden, was ihn hervorruft. Maria sagte nach einiger Zeit, dass sie nichts erkennen könne. Sie riet mir zum Hautarzt zu gehen und meine Hautgeschichte abzuklären zu lassen. Ich sagte ja, das wird es wohl sein, als mir die Verstorbene Friederika einfiel. Sie war einfach da. Ich erkannte sie. Ich bat Maria nachzuspüren, ob der Juckreiz mit ihr zusammenhängt. Maria spürte dem nach und sagte nach kurzer Zeit, dass es sich um Friederika handelt. Meine nächste Frage war, ob Friederika ansprechbar ist. Maria sagte: Nein, Friederika ist voller Zorn darüber, dass sie nicht angekommen kann und nichts so ist, wie es ihr versprochen wurde.“ Das klingt nach einer tiefen Enttäuschung. „Ja“, sagte Maria, „aber mehr kann ich nicht sagen.“ Wir haben Friederika Schritt für Schritt aus dem Kokon und dem Nichtankommen befreit. Friederika war wütend und enttäuscht gewesen. Nachdem sie nach und nach ihre Wut abgedampft hatte und mich erkannt hatte, fragte ich sie, ob sie sich von mir helfen lassen wollte. Sie stimmte dem zu. Ich habe sie Jesus ans Herz gegeben. Gerda, das ist der Kern meiner Erzählung über meinen Zugang zum Weiterleben.“ Zwischen Gerda und mir war es still geworden. Gerda blickte mich an und sagte dann: „Kann ich dich etwas fragen?“ „Für mich ist das, was du mir erzählst neu. Natürlich kenne ich viele Geschichten über den Tod, die so kursieren. So wie du mir diese Begebenheit erzählst, wirkt das auf mich, als wäre dir das nicht neu. Hattest du solche Begebenheiten mit Tod und Sterben schon öfter gehabt?“ „Ja, der Umgang mit dieser Dimension ist mir nicht neu.“ „Danke, Franz.“

© Franz Müller 2023-01-21