von DasWildeRudel
Wenn ich an Reisen aus meiner Kindheit denke, denke ich vor allem an eins – Dich! Heute möchte ich die Geschichte unserer Reise nach Oslo erzählen. Als ich ungefähr 10 Jahre alt war, bekam ich von Dir und Mama eine Reise nach Oslo geschenkt. Ein verlängertes Wochenende, einmal hin und zurück. Wir hatten uns einen Mietwagen geliehen, da der Flughafen fast zwei Stunden außerhalb Oslos lag. Damit ging es dann nach der Ankunft in die Stadt und am Holmenkollen vorbei auf einen Berg zum Hotel.
An dieser Stelle hätte der Urlaub mehr als vorbei sein können. Was ein Nebel, wie ich ihn noch nie in meinem Leben erlebt hatte, nämlich verbarg, war der Abgrund, an dem sich die Straße den Berg entlang schlängelte. Wir kamen jedoch heile am Ziel an, standen plötzlich auf einem Parkplatz vor zwei Hoteltürmen, die durch einen Skywalk verbunden waren. Ich habe mich gefühlt wie ein Superstar, wenn ich darüber gelaufen bin!
Die Tage, die wir in Oslo verbrachten, waren super. Es war so warm, dass wir uns neue Sachen kaufen mussten. Die Knöllchen waren so teuer, dass wir eigentlich gar nichts mehr kaufen wollten. Und zu meinen Elch- und Rentiersichtungen, habe ich auf die Aussage bestanden, Mette-Marit am Fenster ihres Palastes gesehen zu haben!
Als wir sonntags zurück zum Flughafen mussten, fuhren wir früh los um während der Fahrt die Landschaft genießen zu können. Wir hielten sogar an, damit ich am Wasser spielen konnte. Ihr hattet auf der Karte eine Route festgelegt, ich war unschuldige Betroffene!
Diese Route steuerte eine Brücke auf der Karte an, die uns auf die richtige Seite des Fjords bringen sollte. Wechselmöglichkeiten gibt es nämlich an Fjorden nicht so oft, wie am Rhein. Wir kamen also irgendwann an besagter Brücke an. Einer nicht existenten Brücke. Stattdessen fuhr eine Fähre, die gerade zur Mittagspause an der anderen Seite angelegt hatte.
Vollkommen panisch mussten wir nun also einen anderen Weg über den Fjord finden, was einen riesigen Umweg zur Folge hatte.
Als wir am Flughafen ankamen, sollte bereits das Gate geschlossen sein und das Boarding begonnen haben. Mama musste noch das Auto abgeben. Ich erinnere mich nur heulend auf dem Flughafen gestanden zu haben, weil ich dachte, wir müssen sie zurücklassen.
Irgendwie durften wir doch noch mitfliegen – keine Ahnung wie, aber es wurden einige Ausnahmen gemacht. Auch wenn das Wochenende toll war, erzählt Mama bis heute von den schlimmsten Bauchschmerzen ihres Lebens …
©Kathi
© DasWildeRudel 2021-08-28