Eins

• Was tun, wenn die eigenen Eltern den einzigen Sohn ignorieren und als Nichtsnutz abstempeln?
  
• Was tun, wenn die eigenen Eltern tagelang streiten und lautstarke Auseinandersetzungen führen?
• Was tun, wenn man an allem Schuld sei und für alles Verantwortlich gemacht wird?
  
• Was soll man schon, alleine, gegen die rohe physische Gewalt, die Worte und Drohungen anrichten können tun?

Dieser ganze Mist wurde allein durch die ständigen Auseinandersetzungen meiner „Eltern“ verursacht, wenn die beiden sich nur ein Fünkchen unter Kontrolle hätten, wäre all das erst gar nicht geschehen.
Vor etwa vier Jahren ist meine, sogenannte, „Mutter“ der Trinkerei zum Opfer gefallen, in weniger als drei Monaten wurde sie zur exzessiven Alkoholikerin. Ihre Trinkerei führte zur fristlosen Kündigung ihres Bürojobs, sowie zu mehreren Gerichtsverfahren. Jedes Mal wurde eine Therapie als äußerst sinnvoll angesehen und angeordnet, sinnvoll waren die jedenfalls nicht, denn gebracht hat keine auch nur irgendwas. Beim letzten Verfahren bekam Mum „Glücklicherweise“ „nur“ eine Bewährungsstrafe von drei Jahren, wegen schwerer Körperverletzung.
Seitdem geht meine „Familie“ komplett den Bach runter. Kurze Zeit später verlor dann auch Dad seinen, recht gut bezahlten, Job bei der Bank, angeblich wegen Personaleinsparungen, von wegen, wahrscheinlich hat er mal wieder irgendwelchen Murks veranstaltet. Seien Frustration ließ er entweder in der Spielothek oder an mir und Mum aus. Nicht selten kam es vor, das er Mum Grün und Blau schlug, wenigstens blieb es bei „nur“ bei verbaler, physischer Gewalt und selbst das war schon schlimm genug.
Jeden Tag führten sie extrem hitzige Diskussionen. Selbst den Nachbarn kam das irgendwann suspekt vor, fast täglich stand die Polizei deswegen vor unserer Tür, angeblich war es nur eine „Kontrollbesuchs“. In Wahrheit gab es mal wieder einen Notruf wegen Ruhestörung und/ oder häuslicher Gewalt nach. Solche Vorfälle sprachen sich natürlich rasend schnell im Ort und in der Schule herum. Und schnell wurde ich zum Mobbing-Opfer der ganzen Schule. Dreimal zogen wir, notgedrungen, während den Gerichtsverfahren um. Und jede Gegend wurde schlimmer und schlimmer.
Der jetzige Bezirk war ein reiner Problembezirk:

• Extrem verdreckte und zugemüllte Straßen sowie Gassen. Drogendealer und Junkies an jeder Straßenecke.
• Die Luft war verpestet mit Abgasen, Pisse und dem Gestank von Verwesung.
• Der Boden war übersät mit Kippenstummeln, Fäkalien, manchmal sogar mit großen Blutlachen und vor allem Erbrochenem.
• Nicht selten kam es vor, das in den Vorgärten der ein oder andere angenagte Kadaver lag.
• Vor allem aber stapelten sich, in den Hinterhöfen der Baracken, immense Haufen schwarzer Leichensäcke.
• Leider nicht nur dort auch in den Gassen und dunklen Teilen des Ortes, gab es viele, nur diese waren eben nicht schön „verpackt“.
• Den meisten konnte man Quasi beim Verwesen und Zersetzen zuschauen.