Elli – die verwöhnteste Bulldogge der Welt

Es gibt sie, die Unikate auf dieser Welt. Elli, der Hund meiner Nachbarin Herta, ist solch ein Unikat (und auch Herta ist einzigartig, auf ein gewisse Art und Weise) … Ausgesetzt in einer eiskalten Winternacht, in letzter Sekunde gerettet und ins Tierheim gebracht – so der traurige Beginn von Ellis langer Reise, bis hin zu einem heute wunderbaren Hundeleben.

Eines schönen Tages vor rund 1,5 Jahren begleitete Herta eine Bekannte ins Tierheim, da diese sich dort die französischen Bulldoggen ansehen wollte. Wer aber dann vollkommen unerwartet mit einer solchen heimkam, war Herta, nicht die Bekannte :-)!

Ich staunte auch nicht schlecht, als sie mir am Gang begegnete mit dem plötzlichen Zuwachs. Erst nahm ich an, es sei der Hund ihrer Tochter, was sie jedoch sogleich verneinte und mir die Geschichte ihrer Elli zu erzählen begann. Elli wäre eigentlich auch eine Herta, doch befand „Herta 1“ es als unmöglich, so viele Hertas in einer Familie zu haben, zu kompliziert, wenn wer den Namen riefe und dann beide gleichzeitig aufspringen würden. So taufte sie ihren vierbeinigen Liebling sofort um – auf Elli.

Ein gutes Jahr lang, beäugte die schwarz/weiße Hundedame mich jedesmal höchst skeptisch und distanziert, wenn wir uns am Gang trafen oder im Garten sahen. Bedingt dadurch, dass sie so viel schlimmes, traumatisches erlebt hatte in ihrem kurzen Hundeleben, ist sie sehr misstrauisch und geht so gut wie keinen fremden Menschen zu, außer kleinen Kindern. Ich verstand das gut, redete einfach aus sicherer Distanz immer nur liebevoll, freundlich mit Elli und machte keinerlei Druck, wann immer wir uns über den Weg liefen.

Plötzlich, heuer im Frühjahr, begann sie sich vorsichtig einige Male etwas herzuwagen, wenn wir uns begegneten. Und Mitte Mai, als ich im Garten Besuch von einem lieben Bekannten hatte, erstarrte ich fast, denn die kleine Elli war flugs durch die Hecke geschlüpft und stand auf einmal direkt vor uns! Sie guckte uns ganz erwartungsvoll an und ließ sich sogar streicheln!!! Der sehr sensitive Bekannte reagierte wenig erstaunt, da er mir erzählte, dass ihm seit jeher sämtliche Hunde und Tiere allgemein zulaufen, wo immer er auch gehe. Diese Phänomen kenne ich zwar auch, doch Elli ist eben sehr speziell und ganz anders, als andere Hunde …

Seit diesem besagten Tag, läuft Elli täglich bis vor mein Gartentürchen, wenn sie mit Frauchen spazieren geht, guckt sehnsuchtsvoll herein und sucht mich, wenn ich nicht da bin. Und wenn ich im Garten bin, flitzt sie sofort durch die Büsche, gibt mir Bussi auf die Füße und fordert mit durchdringendem Blick ihre Streicheleinheiten!

Herta ist jedesmal, wenn dieses Szenario sich wiederholt, immer noch ganz andächtig ergriffen und meint :“ Der Hund liebt Dich, das gibts nicht. Da muss irgendetwas ganz besonderes in Deiner Ausstrahlung sein, denn Du bist wie ein Heiligtum für Elli!“

Ich denke die Liebe dieses Hundes, ist eines der schönsten, ehrlichsten Komplimente, die ich je erhalten habe …