von Maria Meissner
Unsere kleine Heldin, bekam den Namen Elli. Sie nutzt das Wasser um darauf zu schwimmen, die Luft, um zu fliegen und die Erde um darauf zu leben!
Tiere und kleine Kinder, sind der Spiegel der Natur! (Epikur von Samos)
An einem verregnetem, kalten Tag, beschloss ich mit meiner Familie, an einem nahegelegen See die Enten zu füttern. Wir saßen auf einer Bank und hörten, ein kraftloses Piepen außerhalb des Sees und das verzweifelte Rufen einer Entenmama. Auf unserer Suche nach dem Piepen, entdeckten wir, hinter einem Strauch kauernd, ein Entenküken, das zu schwach und zu unterkühlt war, ihrer Mutter ins Wasser zu folgen. Da es hier schutzlos anderen Raubtieren ausgesetzt war, beschlossen wir das Küken mitzunehmen um es zu wärmen. Zu Hause wurde unser Entenbaby, von allen verwöhnt, gewärmt und gehalten. Die kleine Ente genoss die Aufmerksamkeit, denn sie schlief seelenruhig ein. Nach einigen Stunden schien es der Ente besser zu gehen, denn ihr Piepen wurde wieder lebhafter. Ich gab der Ente den Namen Elli! Wir setzten Elli auf den Boden, um zu sehen ob sie wieder laufen konnte. Dort lag auch, der 14 Jahre alte Schäferhund meines Bruders, der sofort zu verstehen schien, dass hier ein Wesen in Not war. Er stupste die Ente mit seiner Nase vorsichtig in seine Richtung. Auch Elli suchte seine Nähe und kuschelte sich, in das Fell des Hundes. Der Hund legte seinen Kopf neben Elli ab, die inzwischen wieder eingeschlafen war. Beide waren sehr zufrieden. Wir staunten über diese außergewöhnliche Freundschaft und über die Muttergefühle von Hund Rex. So durfte Elli, die Fürsorglichkeit ihres Beschützers genießen und sich dicht in das Fell des Hundes geschmiegt, erholen. Die Nacht verbrachte sie in einem Kaninchenstall in der Küche. Am nächsten Tag quakte Elli schon aus Leibeskräften, also beschlossen wir sie wieder dorthin zu bringen, wo wir sie gefunden hatten. Machten wir uns zuvor noch Sorgen, ob Elli von ihrer Mutter wieder angenommen würde, so hatten wir nicht mit der starken Verbindung einer Entenfamilie gerechnet. Als wir beim See aus dem Auto stiegen, quakte Elli so laut, als wüßte sie, dass sie wieder zu Hause war. Tatsächlich blieb ihr Ruf nicht ungehört, denn die Entenmutter, kam mit den Jungen im Schlepptau angeschwommen. So brauchten wir Elli nur noch ins Wasser zu setzen, wo sie von ihrer Mutter mit dem Schnabel untersucht wurde, um zu prüfen, ob alles an ihr noch in Ordnung war. Dann schwamm die Entenmutter vorraus und alle Jungen folgten ihr, einschließlich Elli! Sie hatte sich so gut erholt, das sie wieder mit ihren Geschwistern mithalten konnte. Unsere Freude darüber war groß. Ich habe diese Ente Elli getauft, denn wenn man Elli rückwärts liest und ein ,,W“ davorsetzt, heißt das Wort, ,, Wille.“ Diesen Willen zu überleben, hat uns Elli ganz deutlich gezeigt und dieser starke Wille zu überleben, hat unserer kleinen Ente ihr Leben gerettet!
© Maria Meissner 2021-05-14