Ende der Auszeit: Angekommen

Tag 132 von ?

Hallo ihr Lieben,

ich schon wieder; oder besser: immer noch ich! Aber anders…

Soeben habe ich meine Gedanken an den Tagen 35, 47 und 61 nachgelesen. Eigentlich ist es schon krass, was einem manchmal so durch den Kopf geht. Obwohl es noch gar nicht so lange her ist und ich mehr oder weniger in der gleichen Situation bin, fühle ich mich mittlerweile ganz anders. In meinem Text von Tag 35 steht „Kann man die Frage ,Wie geht es dir?‘ einfach mal mit ,Ich weiß es nicht!‘ beantworten?“ An Tag 61 habe ich geschrieben: „Es geht mir gut, eigentlich. Und ich bin glücklich, eigentlich.“ Heute kann ich ehrlich behaupten: Es geht mir sehr gut! Ich bin glücklich!

Deshalb ist dieser Tag 132 wohl vorerst der letzte. Auch wenn ich es nicht wage, eine fixe Zahl anstelle des Fragezeichens in meinem Intro zu schreiben, wird es für den Moment meine letzte Story sein. Ich werde aufhören, die Tage meiner Auszeit zu zählen, weil es keine Auszeit mehr ist. Ich glaube nämlich, das Projekt “MiaAlleinImWald” ist abgeschlossen. Aber vielleicht werde ich mich ja irgendwann mit “MiaUndSimonAlleinImWald” zurückmelden.

Simon wird die Hütte seiner Eltern ausbauen und ein richtiges Zuhause daraus machen. Und es besteht durchaus die Möglichkeit, dass in dem neuen Haus auch Platz für mich ist. Er will hier allein im Wald bleiben und ich will das auch – also zusammen allein! Es mag seltsam klingen, dass wir nach so kurzer Zeit, die wir uns kennen, bereits solche Gespräche führen. Dennoch können sich wahrscheinlich die Wenigsten vorstellen, wie intensiv wir uns in den letzten Monaten kennengelernt haben. So unter sich und abgeschieden vom normalen Alltag sind die Gespräche einfach tiefer – genauso wie die Gedanken. Die Sache ist: Keiner von uns will zurück in diesen Alltag, wir wollen so abgeschieden und unter uns bleiben. Wie lange ich mein kleines Häuschen noch mieten werde bzw. ob ich nochmal für eine Zeit zu meinen Eltern gehe, weiß ich noch nicht. Das wird sich ergeben und ich lasse es auf mich zukommen.

Für diesen Beitrag heute braucht es ein Foto, das nicht nur meine Auszeit im Wald, aber meine innere Reise widerspiegelt, ein Foto mit vielen Farben die ineinander übergehen und sich verändern. Schließlich habe ich mich irgendwie auch entwickelt in den letzten Monaten. Diese 132 Tage zeigen, wie viel sich in kurzer Zeit ändern kann. Voraussetzung ist, dass man will, dass sich etwas ändert. Obwohl ich eigentlich dachte, dass ich mich bereits gefunden hatte. Vielleicht ist die Suche nach sich selbst niemals abgeschlossen; schon allein deshalb, weil man sich immer wieder weiterentwickelt und sich manchmal einfach neu finden muss, wenigstens ein bisschen, oder einen Teil von sich.

Ich kann nur sagen: Suche erfolgreich abgeschlossen!

xx Mia