Energiegeladene Schafgarbe

Angela Buchegger

von Angela Buchegger

Story

Die Schafgarbe, ja sie ist auch so ein Relikt, welches ich seit Kindertagen kenne. Sie wuchs schon immer üppig auf mageren, sonnigen Böden. Mir hatten es damals die, wie Minischäfchen aussehenden, Blüten, angetan. In jedem Frühjahr gehörten zum ersten Grün auch die Blattrosetten mit den fein gefiederten Blättern des Ackerkampfers, wie die Schafgarbe damals auch genannt wurde. Aus diesen Blattrosetten wuchsen später lange Stängel mit vielen Verästelungen, auf denen sich die Blütendolten formierten.

Meine Mutter erzählt immer, dass in der Kriegszeit die Leute aufgefordert wurden, diese feinen, frühlingsfrischen Pflanzenbestandteile zu sammeln und an die Heilmittelindustrie zu liefern. Sie wurden damals zur Erzeugung von Salben benötigt, welche man zur Wundbehandlung bei Kriegsverletzungen einsetzte.

Für mich sind die Schafgarbenblätter erst einmal ein feines Frühlingswildgemüse, welches die Küche bereichert. Im Frühjahr hat man immer Hunger nach frischem Grün. Auch diese frischen Blätter kommen gerne zum Einsatz. Ich gebe sie zum Kräuterquark, zu frischen Salaten und in die Kräuterbutter. Man kann daraus auch einen Presssaft erzeugen, welcher Smoodys verfeinert.

Die Blüten und Blätter trockne ich dann im Sommer. Sie ergeben eine Teedroge, welche ihre Wirkung auf den Verdauungstrakt entfaltet. Aber auch eine Fettstoffwechsel regulierende Wirkung sagt man ihr nach. Wirkt außerdem entgiftend auf Leber und Bauchspeicheldrüse.

Rohkost Rezept: Dafür werden zwei Möhren fein geraspelt, ein Büschel fein geschnittenes Schafgarbenkraut dazu, mit Olivenöl und Zitronensaft wird zum Schluß abgeschmeckt. Ein kraftstrotzender, frühlingsduftender Imbiss entsteht daraus. Eine Raumreinigungsräucherung hilft dabei, das körperliche und seelische Gleichgewicht wiederherzustellen. Dazu kann man alle getrockneten Bestandteile der Pflanze verbrennen. Hilft den Bewohnern dieser ausgeräucherten Räumlichkeiten auch dabei, die drohende Gefahr abzuwenden, schwerwiegende Fehler ein zweites Mal zu begehen.

Achillea millefolium, die Schafgarbe, sieht man oft über Weide und Wiesen verbreitet. Sie wird von den Tieren geliebt. Bei ihnen entfaltet sie genauso ihre gesundheitsfördernde Wirkung. Doch der Anblick einer mit kleinen Schäfchen überzogenen Wiese ist vor allem wunderschön. Eine Augenweide. In den Bergen findet man im Spätsommer die leicht rosa gefärbte Moschus Schafgarbe. Diese sammle ich besonders gerne, weil sie weit weg von jeglichem umweltbelastenden Einflüssen wächst. Sie soll eine besonders starke, gesundheitsfördernde Wirkung in sich tragen. Durchblutungsfördernd sagt man, sei sie. Und die mittelalterliche Ärztin Hildegard verwendete die Pflanzenpaste zur Versorgung eitriger Geschwüre. Als Entgiftungspflaster für die Fußsohlen fand dieses Kraut ebenfalls Verwendung. Daher wird die Achillea milifollium noch immer das heilende Allerweltskraut genannt.

© Angela Buchegger 2022-04-07

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