von Erik Münzer
Kapitel 1: Fabian im Internat
In einem Internat lebte ein Junge namens Fabian. Er war ein ziemlich schüchterner und zurückhaltender Junge. Wenn die anderen Kinder des Internats draußen spielten, saß er meist allein in seinem Zimmer und las. Lesen war sein allergrößtes Hobby. Er versetzte sich oft in die Geschichten hinein, als wäre er selbst dabei. So konnte er der wirklichen Welt entfliehen. Bei den Mitschülern war er ein Außenseiter. In seiner Anfangszeit auf dem Internat spielten ihm die anderen Kinder oft Streiche. Von Juckpulver bis Eingesperrtsein auf der Toilette während einer wichtigen Klassenarbeit war schon alles dabei. Aber nach einigen Monaten verloren Fabians Mitschüler das Interesse an ihm. Er war ihnen einfach zu langweilig, sodass sie ihn bald kaum mehr beachteten. Fabian störte das recht wenig. Er wusste, dass er anders war und hatte im Internat einen guten Freund gefunden: den Bibliothekar. Fabian ging häufig zu ihm und dann sprachen beide meist stundenlang über ein Buch, das beide gelesen hatten.
Kapitel 2: Der Ring
Bei dem Gespräch mit dem Bibliothekar sah Fabian einen Ring an dessen Finger. Während des ganzen Gespräches drehte der Bibliothekar den Ring wie unbewusst um seinen eigenen Finger. Fabian war neugierig geworden. Er wusste, dass der Bibliothekar wenig von Mode und Schmuck hielt. Aber vielleicht hatte der Ring eine wichtige Bedeutung oder war ein Erinnerungsstück, das er geschenkt bekommen hatte? Als die beiden nicht mehr wussten, was man noch über Arthur sagen konnte, nahm der Bibliothekar den Ring ab und legte ihn zwischen Fabian und sich in die Mitte des Tisches. Fabian starrte ihn verwirrt an und fragte: ,,Was ist das für ein Ring?“ „Nun, das ist ein ganz besonderer Ring“, antwortete der Bibliothekar. Fabian wollte wissen, was an dem Ring so besonders war. „Nun, das wirst du noch sehen. Ich schenke ihn dir. Aber jetzt geh ins Bett. Es ist schon spät!“ Fabian wusste, dass weiteres Nachfragen unbeantwortet bleiben würde. Also wünschte er dem Bibliothekar eine gute Nacht und ging in Richtung seines Zimmers.
© Erik Münzer 2024-01-04