von Christina Frey
Ich würd mir Heimat gern
in einer Juniortüte beim Drive-in reinhaun;
würd gern
aus dem Hubschrauber schaun und
mich einfach runterhaun –
Richtung Heimat.
One-way-Ticket.
Einfach fallen lassen.
Ich wünscht, ich fänd Heimat auf all den Straßen,
die ich so heimatlos durchwandre.
Sag, Heimat:
Woran erkenn ich dich?
An welchem Gewand, ey?
Ich find,
Heimat bräucht Gratisversand. Heimat ist
mehr Gefühl; weniger Verstand! Ich
fänd’s toll, wenn heim.at
nicht nur ein Onlinebaumarkt wär; mein Leben
ein Bauwerk; heimatlos leer – ich
such sie dennoch; nach wie vor.
Geb niemals auf. Ist
Heimat (m)ein Haus? Eine
Tasse Tee?
Bist DU meine Heimat, nur
weil ich auf dich steh? Oder
ist es die Stille,
weil sie mich hält; mich
versteht – selbst an Tagen,
an denen es sonst niemand kann. Ich
stell mich an der wortwörtlich endlos langen
Schlange der Heimatlosen an. Der
Suchenden. Der
bodenlos durch’s Leben Wandernden.
Der Zweifelnden.
Und Hoffenden. Und
trotz allem darf man
immer noch hoffen, denn: Heimat bist du.
Bin ich.
Sind wir.
Heimat kann dort sein
oder auch hier. Sie
ist portabel;
Immer dabei.
Du bist frei.
An keinen Heimatvertrag gebunden;
keine Mindestlaufzeit
trotz offener Wunden aber:
Du kannst ein Stück weit
auch selbst dein Pflaster sein
– oder werden. Denn
hier auf Erden
gibt es immer wieder unzählige Hände, die
einem gereicht werden
können. Du
kannst dir (d)ein Stück Heimat
ruhig gönnen.
Verwöhn dich!
Sei gut zu dir!
Fang an, deine eigene Heimat
zu sein … langsam zu werden.
Im Jetzt
und Hier.
–
Willkommen daheim, kleine*r Erdenbürger*in.
© Christina Frey 2022-04-28