Erlebnisse statt Ergebnisse

Wolfgang Fasching

von Wolfgang Fasching

Story

Wenn Altes durch Neues ersetzt beziehungsweise abgelöst wird, bedeutet dies für viele eine herausfordernde Zeit. Die Gründe dafür sind vielschichtig.

Zum einen erfordert Wandel das Verlassen der berühmten „Komfortzone“. Selbstverständliches und Vertrautes muss eingetauscht werden gegen Unbekanntes und anfänglich Unbequemes. Neues muss erlernt werden, das verursacht Aufwand und kostet Zeit. Zum anderen ist Wandel immer auch Risiko und Experiment. Niemand kann vorhersagen, ob und wie der Weg zum Ziel gelingt, welche unerwarteten Folgen sich einstellen, welche Hindernisse sich auftun und ob sich für das Ziel all die Mühe tatsächlich lohnen wird.

Zudem ist Wandel immer mit Ungewissheit verbunden. Vor allem dann, wenn er nicht selbst hervorgerufen wurde, sondern von außen bestimmt ist. Eine fehlende eigene Perspektive schafft Raum für Unsicherheiten sowie für negative Gefühle. Nicht selten steht am Ende dieser Kette die Demotivation oder sogar Demoralisation.

In Summe ist es also wenig Erfreuliches, das viele mit den Begriffen Transformation und Veränderung verbinden. Sie rufen oft eher Skepsis und Ablehnung hervor, als Begeisterung und Tatkraft.

Was braucht es also, um Wandel erfolgreich zu gestalten, um das Gewünschte zu erreichen, um Skepsis und Widerstand zu überwinden?

Als Extremsportler und Mentalcoach sehe ich in herausfordernden Zeiten und Zeiten des Wandels immer die Chancen:

1) Transformationsprozesse werden zumeist aus rein rationaler Sicht betrachtet, gesteuert und kontrolliert. Um Menschen zu mobilisieren, und ich meine wirklich zu mobilisieren, müssen aber Bilder im Kopf entstehen. Geben Sie den am Wandel beteiligten Menschen eine „begreifbare“ Vision, wofür der Wandel, den sie vollziehen und für den sie sich einsetzen sollen oder müssen, letztendlich steht!

2) Allzu häufig wird der Fehler begangen, nur die Führungsetagen in den Prozess einzubeziehen. Nachgeordnete Bereiche werden zu Umsetzern degradiert, denen der Überblick und das Warum, Wieso, Wofür fehlt. Schließen Sie immer alle von einem Transformationsprozess erfassten Bereiche in Ihr Projekt mit ein. Erklären Sie, fragen Sie, kommunizieren Sie. Vermeiden Sie lustlos Agierende, ermöglichen Sie motivierte Beteiligte!

3) Es ist gängige Praxis, dass Erfolg immer einer einzelnen Person zugeschrieben wird. Es ist immer der Erfolg des Sportlers, des Eigentümers, des CEOs. Erfolg ist niemals der Verdienst eines Einzelnen, weder im Sport noch im Business. Erfolg ist immer Teamwork. Seien Sie großzügig und dankbar: Teilen Sie den Erfolg, der Ihnen zugeschrieben wird, mit jenen, die beigetragen haben, mit jenen, die Sie erfolgreich machten. Das schafft Vertrauen, das schafft Identifikation und die Motivation, im Ernstfall für Sie die so oft zitierte „Extrameile“ zu gehen.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen viele Ideen und Erkenntnisse und gutes Gelingen bei der Umsetzung Ihrer Transformationsprojekte!

© Wolfgang Fasching 2021-11-25