von Franz Brunner
Pfingsten vorbei, ich kannâs kaum fassen, er hat mich wieder ausgelassen.
Obwohl ich schon das ganze Jahr, brav und fromm und tĂŒchtig war.
Vielleicht ist meine Stadt zu klein, um Landepunkt fĂŒr ihn zu sein.
Mag sein, er hat sich nur verflogen, vielleicht hat erâs auch vorgezogen,
anderswo zu inspirieren und seinen Einfluss zu probieren.
Allein, ich kannâs dir nicht verdenken, erleuchte die, die Staaten lenken.
In Moskau, Kiew, Washington, in London und sogar in Rom,
in Gaza und auch in Paris, rundherum lĂ€uftâs gârade mies.
Man braucht dich dringend ĂŒberall, ich bin da nur ein kleiner Fall.
Du, Geist von der Dreifaltigkeit, sag gibtâs auch eine Möglichkeit,
deine Wirkung zu bestellen und so mein Denken zu erhellen?
Ich möchte ja nicht weise sein, sondern nur ganz allgemein,
ein wenig besser es verstehen, warum die Menschen es nicht sehen,
warum sie immer noch so tun, als lĂ€gâ die Wahrheit im Konsum.
Lieber Geist, ganz im Vertrauen, kann man auf deine Wirkung bauen?
Strengst du dich auch wirklich an? Ich frag dich das, von Mann zu Mann.
Oder bist du eine Frau? Geist, ich werdâ aus dir nicht schlau.
Du wirst gefeiert Jahr fĂŒr Jahr, und mancher Mensch, der glaubt sogar,
er kann durch Beten und durch Loben, euch beeinflussen da oben.
Nein, ich will mich nicht beschweren, aber kannst du mir vielleicht erklÀren,
warum uns Gott am Schöpfungstag, nicht mehr an Denkvermögen gab?
Hatte Gott nicht mehr auf Lager? Was er uns gab, ist wirklich mager.
Lieber Geist, hab doch Erbarmen, lass uns nicht noch mehr verarmen,
an Hirn, dass uns empfindlich fehlt, Gott hat uns schon genug gequÀlt.
Erleuchte uns und mach uns klug, wir werden dann im Gegenzug,
im Handumdrehen die Erde retten. Wir schaffen das, wollen wir wetten?
© Franz Brunner 2025-06-09