von Sabine Leeb
In Teeniezeiten wollte ich unbedingt KindergĂ€rtnerin werden, dies scheiterte an meinen FleiĂ nach der Schule. Ich tat mir nicht leicht, somit wĂ€re ein zusĂ€tzliches Lernen erforderlich gewesen um in bessere Leistungsgruppen vorzurĂŒcken. So schwante mir der Dekorateurinnen Job in meinem Kopf rum. Dies GutheiĂte meine Mutter mit einem lachenden, und einem weinenden Auge, wollte sie mich doch unbedingt in die Handelsschule stecken. Da hat sie aber die Rechnung ohne mich gemacht. Nachdem sie mit mir, wennâs ums Thema ging, eher den rauen Ton anwendete wurde ich bockig und stur. Machte meinen Unwillen Vorort notariell, in dem ich bei der AufnahmeprĂŒfung keinen Strich machte. Wer meine Mutter kennt, wusste das ich nur zu argen MaĂnahmen greifen musste, um mich durchzusetzen. Die Absage -Schreiben in den HĂ€nden donnerte auf und abwĂ€rts meinen Ohren entlang. Nach einer Exkursion und den nicht möglichen Dekorateurberuf den es als solches nur als Kurs damals gab, wusste ich, es wird eine TextilverkĂ€uferin aus mir. Der Generaldirektor bot mir nach Abschluss der Lehre den Wechsel in die Arrangiergruppe an. Das warâs. Als ich sehr kurz nach der HandelskammerprĂŒfung erste VerkĂ€uferin wurde, war mir diese Richtung nun auch sehr ans Herz gewachsen. Mein Engagement wurde gut entlohnt. Nach FamiliengrĂŒndung kam ich zurĂŒck und freute mich, solange ich es vereinbaren konnte, meinem Enthusiasmus und meinen Stammkunden gerecht zu werden. Die langen Samstage und keinerlei Absprache in Diensteinteilung war schlieĂlich der Grund, dass ich wechseln musste.
Einige Firmen wurden aus der Zeitung kontaktiert und ich muss schon stolz sagen, dass es damals noch leicht war in groĂe Konzerne unterzukommen. Siemens und Hafen Wien nur einige zu nennen. Sogar Shell Austria hatte mich eingeladen, doch dies spĂ€ter.
Ein GesprĂ€ch jedoch reizte mich, als ich beim Tor rausging, machte ich einen Sprung, denn das war eine tolle Chance, der Vertrag war zwar nur fĂŒr ein Jahr, aber wer weiĂ schon was noch kommt. Nach Amtsarzt und Leumundszeugnis dauerte es lange, denn ich war noch im alten BĂŒro vorstellig. Das Neue war noch nicht ĂŒbergeben. Ich war schon nervös und hĂ€tte beinahe bei Siemens begonnen, als der erste Tag feststand, mit dem Auto in die Parkgarage fuhr, und im Generalsekretariat von einer gebĂŒrtigen Britin eingewiesen wurde.
Die Direktion war von einem Franzosen besetzt. Vorname Gerard ⊠Christin wies mich in die Telefonanlage ein. Habe ich doch bald im Empfang meinen Dienstplatz des European Patent Office. Die erste Niederlassung in Wien wurde vom österreichischen Amt und dessen Beamten unterstĂŒtzt. Daher wurde prozentual der teilhabenden LĂ€nder Personal eingestellt, so stand es in den Statuten. Und ich dabei mit schönen SalĂ€r nach europĂ€ischen Recht und diplomatischen Korps. Prozentual war auch mein Aufgabengebiet geregelt, musste auch meine 3 Kollegen vertreten können und sie mich. So fuhr ich im BMW Automatik den 7. Bezirk entlang.
© Sabine Leeb 2020-08-25