von MiaAlleinImWald
Hallo ihr Lieben,
ich war in den letzten Monaten hier auf story.one zwar aktiv, aber nicht wirklich so, wie ihr mich kennt. Das lag daran, dass ich Herz und Hirn in meine Kinderbuchidee investiert habe, die ich dann umgesetzt und beim Young Storyteller Award eingereicht habe. Ich liebe es zu schreiben, die Ideen fĂŒr Kindergeschichten fliegen mir zu (andere auch, aber bis heute habe ich mich nicht bereit gefĂŒhlt, mehr Energie und Muse in Erwachsenentexte zu investieren). Deshalb nutze ich solche Gelegenheiten, wie den YSA, und mache mit. So wie 1155 andere Menschen auch. Und ich weiĂ, es ist super, dass wir nun alle ein (neues) Buch veröffentlicht haben und stolz auf uns sein können. Es ist ein Wettbewerb, bei dem nur die besten gewinnen⊠Dabei sein ist alles⊠und so weiter und so fort. Aber ganz ehrlich: Es ist doch einfach nur frustrierend!!!
Ich konzipiere, ĂŒberlege, recherchiere, schreibe, briefe, organisiere, korrigiere, verbessere, motiviere eine ganze Schulklasse (!), mir Illustrationen zu fertigen, weil die zu einem Kinderbuch nun mal dazugehören. Und dann erscheint heute die Longlist und mein f*****g Name steht nicht drauf?! Versteht mich nicht falsch: Ich gönne es jedem und jeder und gratuliere von ganzem Herzen allen, deren Buch auf der Longlist steht – echt! Und dennoch könnte ich heulen, schreien und meine gesamten Schreibtischutensilien auf den Boden schmeiĂen!
Es geht nicht um heute, es geht nicht um den YSA. Es geht um jeden nicht-gewonnenen Wettbewerb, jede Verlagsabsage, jede Nicht-Antwort von Verlagen oder Agenturen. Schreiben kann einfach so frustrierend sein. Seine TrĂ€ume erfĂŒllen zu wollen, kann so nervtötend sein, deprimierend, ernĂŒchternd, enttĂ€uschend. Und wieder weiĂ ich: Jeder RĂŒckschlag kann einem irgendwann weiterhelfen; wenn man es nicht versucht, kann man es auch nicht schaffen und aus Fehlern lernt man. Ich kenne auch die bekannten Autor*innen, wie J.K. Rowling, die jede Menge Absagen erhalten haben und dann doch noch erfolgreich wurden. Und ich weiĂ, man muss keinen Wettbewerb gewinnen, um seinen Traum erfĂŒllen zu können. Trotzdem ist jeder einzelne RĂŒckschlag scheiĂe, unangenehm und löst ein Motivationstief aus.
Paradoxerweise bringt mich mein Motivationstief und meine âIch werde es einfach sein lassen, es macht sowieso keinen Sinn!â-Haltung, die ich nach dieser traurigen Nachricht heute habe, dazu, diesen Text zu schreiben. Nach Regen kommt Sonne und ohne Regen gibt es keinen Regenbogen.
Tut mir leid, wenn ich den Regenbogen heute einfach mal in die Tonne treten möchte⊠genauso wie meine unveröffentlichten Manuskripte, mein Ideen-Notizbuch und mein Dankbarkeitstagebuch. Danke fĂŒr gar nichts!
xx Mia
© MiaAlleinImWald 2022-09-28