Reden in verschiedenen Zungen, ein großes Vergnügen für mich, auch wenn ich es nicht kann. Wie z.B. Italienisch. Ein paar Brocken schon, auch Latein, Französisch. Und ein paar Stunden Esperanto. Das war furchtbar. Ein Mix aus allen Sprachen, die man so eventuell kennen könnte. Altgriechisch trifft Neufundländisch, in EINEM Satz. Das kann nicht gut gehen! Voll daneben. Ich wollte wirklich, am Anfang meines Studiums wollte ich alles, aber Esperanto hab ich nicht gepackt!
Wenn ich ins Ausland komme, stelle ich auf Empfang und mische mich gern auch mal, unter fadenscheinigen Vorwänden, in Gespräche, die mich nix angehen. In Italien ist es besonders schlimm.
Kürzlich, Alpe Adria Radweg, auf einer Bank kurz vor Grado. Eine Frau in grüner Sporthose, weißer Schriftzug „Carlsberg“, Bier. Und trinkt Wasser! Das war so recht nach meinem Geschmack. Ich hin zu ihr und sage: So geht’s nicht, Signora! Sie müssen Bier trinken, und zwar Carlsberg! Sie verstand mich nicht, ich dürfte das doch nicht ganz korrekt rübergebracht haben. Bot mir freundlich einen Platz an.
Vier Damen mit 8 Stöcken auf „Alpe Adria Walking Safari“ hatten mitgehört und übersetzten simultan. Das war dann ein Hallo!!! Alle lachten, nur mein Schpotzl nicht, dem ist das immer SOWAS von peinlich! Er hat sich auch geweigert, die Carlsberg-Hose für meine Story zu fotografieren. Ich hätte die Dame gefragt, sie wäre geschmeichelt gewesen und meine Followerin Nr. 16 geworden. Aber nein! Da bestraft er mich dann immer für irgendwelche anderen Verweigerungen. #WithMeNot!
Vor Jahren in Triest wurde in unser Auto eingebrochen. Wir hatten es, auf Empfehlung des Reisebüros, auf einem günstigen Parkplatz abgestellt. Die Beifahrerscheibe war klein gehackt, wie aus dem Ice crusher, fein verteilt im Auto. Domenica. Sonntag. Ich musste zur Questura. Als ich dieses Wort hörte, war ich schon wieder fast gut gelaunt. Ich freute mich auf den Vize Questore und auf Vianello. Waren aber beide nicht da. Ich hatte Verständnis, wir waren ja in Triest. Bedauert habe ich es schon, un po‘.
Trotzdem, ich war auf einer Questura! Molto beeindruckend, aber niemand da, so wirklich. Domenica mattina. Irgendwann kam ein Zniachtl in Uniform, der sprach so viel Englisch wie ich Italienisch. Da ließ er mich zeichnen. Wir schafften es. Pass hatte ich Gott sei Dank. Im Ausland immer am Körper. Wenn ich flüchten muss, muss ich mich ausweisen können. Dann dauert mein Asylverfahren nicht so lang.
Zurück in Graz führte mein erster Weg zur URANIA. Eine sehr temperamentvolle Sardine (native speaker aus Sardinien) fragte, warum ich Italiano lernen wollte. Ich sagte wahrheitsgemäß: Ich möchte in fehlerfreiem Italienisch ein Schild schreiben können: Hier ist nix drin, und außerdem ist die Türe offen!
Ich hab den Kurs nicht fertig gemacht. Die Sardine war sehr ok, aber die humorbefreiten Ex-Lehrerinnen und Universitätsdozenten i.R. haben MICH fertig gemacht. Completto finito! Na, finita, ich bin ja Femininum.
© 2019-10-02