von Samuel Berger
Wut, unendliche Wut, aber wo? In mir? In meinem Bauch? Was, wenn es ernst ist? Was, wenn ich sterben muss? Ich will noch nicht sterben! Ich bin zu jung um jetzt schon tschüss zu sagen! Muss es wirklich so ein Ende nehmen? Zerstreut in dem Sumpf meiner Ängste als Abschluss für die Himmelspforte? Oh nein! Mich kriegst du nicht! Nicht in einer Million Jahren! So kann und darf es nicht passieren! Was, wenn ich untergehe? Ohne bedeutenden Moment in Vergessenheit geraten. Wenn es denn sein muss, dann soll es Knallen! Mich soll niemand vergessen! Niemand ächzen! Ja wirklich niemand! Ich bin doch nicht geboren, um so dahinzuscheiden! Da hab ich doch noch wohl ein Wörtchen mitzureden! Als ob ich mich von der Wut mitreißen lasse! Wie ich es doch hasse! Oh nein, ich ertappe mich schon wieder! Bitte kein Hass! Nur kein Hass! Hass, Hass, Hass! Du mein Mount Everest! Ich bezwinge dich! Auch ohne Sauerstoffflasche! Und wenn es das letzte ist, was ich tue! Ich werde erhobenen Hauptes über dir stehen! Dann und nur dann kannst du es noch mal versuchen mich zu verleiten! Ja und ich wünsche dir von Herzen gutes Gelingen damit! Du wirst schon Glück brauchen um mich zu bekehren! Sanft werde ich dir über deinen aufgeblasenen Nacken streichen. Mit Leichtigkeit, durchblickend entgegen dem großen das sich nährt! Ich werde es sein der dich bekehrt. Denn ich bin dein schlimmster Albtraum. Dein unbezwingbareres Nemesis. Der Schrecken der dich das Fürchten lehrt. Leicht und aufsteigend. Zart und von Trillionen Endorphin-Schüben garniert!
Ein nichts in die Knie zwingender, unnachahmlicher, gottgleicher Federkuss. Ah wie er doch sehnlichst herbeigesehnt wurde! Der nun einkehrende Frieden. Ich schmücke dein Grab du langer Wegbegleiter Hass! Auf nimmer Wiedersehen! Grüß deine Tante das Ego von mir! Sage ihr ich habe es nicht so gemeint. Es eher der Schritt Richtung Bauchgefühl über Verstand und Rationalität. Sie wird es schon verstehen. Wenn nicht, ist es mir auch gleichgültig. Ich habe jetzt ein Date mit der Zeit. Sie will mich und ich bin nicht abgeneigt das gleiche für sie zu fühlen. Wo es auch hingeht. Leicht, aufsteigend werde ich mein Dasein mit ihr teilen. Bis auch die mir in den Rücken fällt. Das ist wohl der Preis für den Federkuss.
© Samuel Berger 2023-06-27