Feierabend in Sicht?

Theresa_Haidl

von Theresa_Haidl

Story

Ein weiterer Tag im Büro geht zuende. Nach neun Stunden gefühltem Dauerklingelns reibe ich mir über die Ohren, weil ich das Gefühl habe, dass das Telefon dort festgewachsen ist. In der Stille meines Autos glaube ich auch, das ständige Klingeln noch zu hören. Ich drehe die Musik so laut auf, dass sie das Klingeln übertönt. Laut Mitsingen, vermutlich schief ohne auch nur einen Ton zu treffen, fahre ich heimwärts.

Auf der Strecke sehe ich kleine Kinder oben auf der Brücke stehen, zuerst bremse ich, aber dann sehe ich, wie sie fröhlich grinsend den vorbeifahrenden Autofahrern zuwinken. Mit einem angesteckten Grinsen winke ich zurück.

Zuhause lasse ich meine Taschen fallen, greife nach dem Wäschekorb und schalte gleich die erste Ladung ein. Dann lege ich die Wäsche vom gestrigen Tag zusammen und verräume sie. Als nächstes räume ich den Geschirrspüler aus und beginne mit den Vorbereitungen zum Abendessen. Während das Essen vor sich hin brodelt, tausche ich die Wäsche in der Waschmaschine aus und hänge sie auf den Wäscheständer. Die Einkäufe dürfte ich noch fertig verstauen. Staubsaugen sollte ich auch mal wieder.

Fertig mit dem Essen fülle ich den Geschirrspüler und putze die Küche.

Bevor ich endlich unter die Dusche springe, hänge ich die letzte Ladung nasse Wäsche auf.

Zum ersten Mal an diesem Tag, der um Fünf Uhr morgens begonnen hat, entspanne ich mich unter dem heißen Strahl des Wassers.

Eigentlich wollte ich noch ein paar Seiten in meinem Buch lesen oder eine Folge aus meiner Serie anschauen, aber es ist bereits Zweiundzwanzig Uhr, meine strickte Zu-Bett-Geh-Zeit. Ich könnte schon eine halbe Stunde überziehen, aber es lohnt sich nicht, noch etwas anzufangen.

Etwas niedergeschlagen kuschle ich mich in meine Kuscheldecke und verfluche aufs wiederholte Mal, diese zeitfressende Hausarbeit.

© Theresa_Haidl 2021-09-08

Hashtags