von Wolfgang Lugmayr
Fortsetzung aus dem Buch âLebensgeschichtenâ, bzw. auch zu finden auf der Homepage von story.one.
Felix betritt die Buchhandlung â seinen neuen Arbeitsplatz â und Ejana, die Kollegin & Wegbereiterin, begrĂŒĂt ihn mit jenem strahlenden LĂ€cheln, das mit zu Felixâ Entscheidung beitrug, diesen Job trotz aller Zweifel anzunehmen.
„Willkommen an diesem besonders feinen Tag. Ich habe gleich eine wichtige Nachricht fĂŒr dich. Hr. Moji kommt gleich vorbei und möchte mit dir sprechen. Die Zeit scheint schon reif dafĂŒr zu sein. Das ist frĂŒh und sehr ungewöhnlich, aber umso besser“.
Felixâ Herz schlĂ€gt ihm bis zum Hals, vielleicht sogar bis in die Augen. Ob es der Anblick von Ejana oder der Gedanke an das GesprĂ€ch mit seinem neuen Brötchengeber ist, kann er im Moment noch nicht einschĂ€tzen.
„Wir wollen uns inzwischen in den Innenhof setzen, ich habe einen Tee gemischt und aufgegossen, extra fĂŒr den heutigen Anlass. Bardo wird gleich hier sein“. Ejana begleitet Felix an jenen zauberhaften Platz zwischen Eiche und Birke, an dem er in seiner „Probezeit“, so kommt es ihm jetzt vor, viele der BĂŒcher gelesen, sie aber dennoch kaum verstanden und noch weniger begriffen hat. Heute wird er erfahren, warum dem so ist, das spĂŒrt er.
Dieses Empfinden hĂ€lt auch noch an, als wenige Minuten spĂ€ter ein eher kleiner, Ă€lterer Mann mit weiĂem Ziegenbart, ebensolcher Wuschelfrisur und Nickelbrille, die seinen strahlenden und direkten Blick noch mehr hervorhebt, den Innenhof betritt. Verbunden mit einem festen HĂ€ndedruck sieht er Felix direkt in die Augen: „Willkommen, ich bin Bardo Moji, BuchhĂ€ndler und Barde. Willkommen in der Welt der achtsamen Worte. Wir haben dich schon lange erwartet, lieber Felix. Du möchtest sicher so einiges wissen, das sehe ich dir an“.
„Herzlichen Dank ⊠WAS MACHE ICH HIER?“. Mehr bringt Felix gerade nicht heraus. Bardo lacht und damit löst sich jede Anspannung, die kurz zu spĂŒren war. „Du bist kein Mann groĂer oder vieler Worte, gut ⊠denn die braucht es nicht. Der Zauber der Sprache, no matter which one und auch ihre Magie, is between the words, liegt zwischen ihnen. Du wirst dich wahrscheinlich schon gewundert haben, warum du die meisten der BĂŒcher in diesem GeschĂ€ft nicht kennst. Wisse, es sind Unikate, sie sind fĂŒr all jene geschrieben, die zu gegebener Zeit den Weg zu ihnen finden und die Inhalte auch bewusst, verbunden mit allen Sinnen, lesen können“.
Felix spĂŒrt, dass noch Worte im Raum stehen und bleibt aufmerksam, sieht in ein paar lebendiger Augen. „Du bist hier, weil du die achtsame Verwendung der Worte erlernen und spĂ€ter weitergeben möchtest, auch wenn es dir vielleicht noch nicht bewusst ist. DESWEGEN bist du hier“.
Obwohl noch so manche Frage („Was verdiene ich?“, „Wo kann ich etwas essen?“ und vor allem … „Ich kenne zwar Troubadix, aber was ist ein Barde wirklich?“) im Raum steht, ist Felix â und ohne weitere Worte und mit noch immer laut pochendem Herzen â alles klar. Ja … to BE continued ⊠hier und im nĂ€chsten Buch.
© Wolfgang Lugmayr 2020-11-21