Flohmarkt ich komme

Sam_Edring

von Sam_Edring

Story

Es war in den Anfangszeiten meiner Ehe. Damals wo meine Ex-Frau die Johanna ihre ich nenne es mal böse 2 hellen Jahre hatte, da wachte sie an einem Morgen auf und machte mir den Vorschlag doch einfach wieder auf den Flohmarkt zu fahren. Ich hatte ihr von meinen Erlebnissen viel erzÀhlt mit meinem Vater und auch anderes.

„Meinst wirklich, schaffst du das alleine mit Romana.“ fragte ich besorgt.

„He, traust du mir gar nichts mehr zu?“ dabei rollte sie auf diese spezielle Art ihre Augen.

Na gut, dann machte ich also am Wochenende meinen ersten Ausflug zum Flohmarkt. Ich hatte mich die Woche umgehört und mir wurde der Flohmarkt in der Liesinger Brauerei empfohlen. Ich kannte den dortigen Betreiber noch vom Flohmarkt bei der SCS.

Als ich morgens am Sonntag so gegen 6 Uhr durch die Reihen flanierte, wusste ich plötzlich was mir gefehlt hatte in den letzten beiden Jahren. Diese AtmosphÀre. Es ist eine besondere Umgebung. Es lag immer so der Geist in der Luft, das totale SchnÀppchen zu machen. Gekauft um 100 Schilling und Millionen wert. Zwar kommt das selten vor. Flohmarktlegenden, aber auch Legenden haben oft einen wahren Kern.

Dann stand ich da vor dem Stand eines VerkÀufers. Der war irre schön hergerichtet, mit den unmöglichsten Dingen. Uralte Handbohrmaschinen. Pendeluhren. Glaskunstwerke. Teppiche und vieles mehr.

Der VerkÀufer grinste mich an.

„Schon was gefunden?“ meinte er.

„Nicht wirklich.“ doch innerlich hatte ich mich schon in diese Glasvase verliebt, sie war 20 cm hoch und ĂŒber und ĂŒber mit Glitzer bestreut. Kitsch fast, aber ich mochte sowas.

„Wie wĂ€re es mit der Vase?“ dabei zeigte er genau auf das gute StĂŒck, das ich sofort im Auge hatte. Aber hallo, da stand mir also ein Profi gegenĂŒber.

Aber Profi, das konnte ich auch gut.

„Was verlangst du denn fĂŒr deinen ganzen Stand?“

Das Gute am Liesinger Flohmarkt waren die HallenplÀtze, da konntest alles stehen lassen, wenn der Flohmarkt nicht offen war. Das faszinierte mich.

Der VerkÀufer schaute mich lange an, dann lachte er.

„Was ist, kannst Gedanken lesen? Gerade heute frĂŒh hab ich mit meiner Frau ausgemacht, das ich den Stand verkaufe. Jetzt fragst du mich was ich dafĂŒr will?“

„14.000 wĂ€re eine gute Summe!“ war seine Antwort und dabei streckte er mir schon seine Hand entgegen.

Ich sah ihn lange an. Ich wusste, um die vielen Möglichkeiten den Preis zu drĂŒcken. Jeden Preis konnte man drĂŒcken, das lernte mir mein Vater und sagte auch mein Großvater und meine Oma zu mir. Jeden.

„Ich bin der Sam, wie heißt denn du ĂŒberhaupt?“

„Alfred, ich komme aus dem 10 Bezirk.“

„Da fĂ€llt mir etwas ein, weißt du Alfred, mein Lieblingsbezirk ist der 8. Bezirk, was hĂ€ltst du von 8 Tausend fĂŒr deinen Stand hier und jetzt?“

„Ich wohne im 10. Machen wir 10 Tausend und wir sind im GeschĂ€ft!“

Die 8 Tausend gab ich ihm gleich, der Rest folgte am nÀchsten Samstag.

Klar das sich der Alfred nicht unweit gleich wieder einen Stand gekauft hat.

So wurden wir gute Flohmarktfreunde.

Die Blumenvase gibt es noch immer hier bei mir!

© Sam_Edring 2020-01-16

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