Fluch und Segen der Widmung

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von Aroundtheworld

Story

Ein großes Kompliment, wenn ein Leser einen Autor um eine persönliche Widmung bittet.

Große Freude nicht nur darüber, dass das Buch gekauft wurde, sondern auch darüber, dass es durch eine persönliche Note für den Leser noch wertvoller sein soll. Doch was für eine Qual ist gleichzeitig diese Ehre.

Kreativität auf Abruf soll es sein.

Doch wie es mit den kreativen Köpfen so ist, geht Kreativität nicht auf Knopfdruck oder gar auf Befehl.

Was also soll man schreiben?

Persönlich soll es sein, aber gleichzeitig auch Tiefgang haben. Es soll keine bloße Floskel sein, die nichtssagend ist und den Inhalt des Buches nur abwerten würde.

Die großen Schriftsteller haben Widmungen geschrieben, über die teilweise mehr gesprochen und diskutiert wird als über die Inhalte der Bücher.

Einfach eine dieser bedeutenden Widmungen abschreiben fällt aus. Gibt es etwas Schlimmeres, als gleich zu Beginn eines Buches ein Plagiat niederzuschreiben?

Die Kreativität ist blockiert.

Hundert Fragen stehen ihr im Weg.

Fragen nach der Länge der Widmung, dem Stil, der richtigen Unterschrift und die schlimmste Frage lautet: Ist der Text gut genug?

Die Widmung soll dem Leser das Gefühl von Wertschätzung entgegenbringen, das seine doch an sich simple Frage nach einer Widmung, dem Autor entgegenbringt.

Ein Buch ist geschrieben für jeden Menschen, der lesen kann, eine persönliche Widmung nur für diese eine Person und dennoch kostet das Finden der richtigen Widmung mehr Zeit, als das Schreiben des Buches.

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Eine Widmung ist ein Ausdruck freundlicher Verbundenheit oder des Dankes des Autors eines Werkes an eine andere Person. Häufig werden diese für nahestehende Personen geschrieben, die dem Autor persönlich bekannt sind.

© Aroundtheworld 2021-05-24

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