von Annemarie Hülber
Meine Mama hat immer gesagt, es gibt wahrscheinlich kein Kind, dass so viele Fragen gestellt hat wie ich. Warum? Wieso? Wie? – meine Lieblingswörter. Neugierde und Wissensdurst waren schon immer in mir. Auch heute bin ich froh, wenn ich jemanden etwas fragen kann. Und da gibt es ja viele Möglichkeiten.
Zum Beispiel ‚Frag mal die Maus‘. Da erfährt man sogar, wie die Streifen in die Zahnpasta kommen. Ich schäme mich nicht zuzugeben, dass ich, trotz meines fortgeschrittenen Alters, diese Sendung für Kinder gerne anschaue. Auch nach dem Weg muss ich häufig fragen, was meiner mangelnden Orientierung geschuldet ist. Frage an den Telefonjoker? Nein, in diese Verlegenheit werde ich wohl nicht kommen. Aber Dr. Google wird häufig von mir mit Fragen bombardiert. Suchanfragen wie ‚Solar Gartendusche selber bauen‘, ‚Milchorangenbaum kaufen wo‘ oder ‚Tutorial Kaffeemaschine XY entkalken‘ erleichtern den Alltag ungemein. Auch bei gesundheitlichen Problemen bin ich versucht, die Suchmaschine zu bemühen. Aber dann frage ich doch lieber Arzt und Apotheker. Man könnte auch am Salzamt fragen, falls man hingeschickt wird. Aber weder Fragen noch Beschwerden dürften dort von Erfolg gekrönt sein.
‚Was die Großmutter noch wusste‘. Eines meiner Lieblingsbücher. Da werden Fragen zur Fleckenentfernung, zu Hausmitteln, zur Vorratshaltung und vielem mehr praktisch beantwortet. Die Omas (Opas, Mamas, Papas, usw.) kann man alles fragen. Am Liebsten frage ich in meinem Bekanntenkreis, da gibt es nämlich ganz viele schlaue Leute. Gerhard, der große Gartenguru, weiß alles über die richtige Aufzucht von Paradeispflänzchen (Pflanze erst pikieren, wenn sie 4 Blätter hat). Meine heuer erstmals selbst aus Samen gezogenen Paradeispflanzen sehen prächtig aus. Käthe wiederum kann man bei Backproblemen was fragen. Wie macht man eine Kardinalschnitte, die nicht zerfällt? Elisabeth wird bei allen Computer- und Handyfragen kontaktiert. Ich könnte noch ganz viele Beispiele aufzählen.
Man ist gut aufgehoben, wenn man ein Netzwerk hat. Wenn man fragen kann. Aber ich denke, ich sollte mich öfters selber was fragen: Geht es mir gut? Tu ich genug für meine Gesundheit? Mache ich genug Bewegung zum Ausgleich? Eine ehrliche Antwort ist gefordert. Und die lautet, dass es Luft nach oben gibt. Auch die Frage ‚Tu ich genug für meine Umwelt?‘ kann nicht mit reinem Ja beantwortet werden. Es gibt noch Potenzial.
Darum will ich die dieses Jahr nicht getroffenen guten Neujahrsvorsätze jetzt nachholen. Zu Ostern. Da ist schon ein Viertel vom Jahr um. Ein guter Zeitpunkt, finde ich. Bin neugierig, ob Ostervorsätze besser klappen, als die Vorhaben vom Neujahr. Ich werde mich zur Sommersonnenwende wieder selbst befragen. Man darf gespannt sein.
(Bild von pixabay)
© Annemarie Hülber 2024-03-09