Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt

SteffiW

von SteffiW

Story

Die Diskussion über unseren fahrbaren Untersatz hatte ich verloren. Während ich mich der Herausforderung stellen und ein Allradfahrzeug mieten wollte, um selbst über die Insel zu fahren, bestand meine Reisebegleiterin auf eine Tour mit einem kleinen Allradbus. Sie hatte Angst, wir könnten im Sand stecken bleiben, müssten eine Nacht im Auto verbringen und hoffen, dass uns am nächsten Tag jemand entdecken würde.

Wir setzen bei herrlichem Frühlingswetter mit einer Kleingruppe nach Fraser Island über. Als wir die Insel erreichen, steuert die Fähre den Strand an. Einen Hafen gibt es nicht. Da das Schiff nicht lange im Sand liegen kann, muss es schnell gehen. Die Klappe des Autodecks öffnet sich und wir steuern zügig hinaus.

Auf Fraser Island gibt es keine befestigten Straßen, nur schmale Sandwege und den Strand. Unser Bus ist für den Fall, dass wir stecken bleiben, mit Satellitentelefon und Trinkwassertank ausgestattet. Erst gestern hatten sich Busse festgefahren, denn durch den ausbleibenden Regen wird das Fahren immer schwieriger.

Nach kurzer Fahrt über den Strand biegen wir in den Wald ab, um die Insel zu durchqueren. Unser Bus kämpft sich durch tiefen Sand, wir werden auf den Sitzen hin und her geschleudert. Unterwegs machen wir einen Spaziergang durch den Regenwald, wo dichte Baumkronen kaum Sonnenlicht auf den Boden dringen lassen. Der Weg ist gesäumt von riesigen Bäumen und verschiedenen Pflanzen. Wie fast überall in Australien gibt es hier gefährliche Tiere: giftige Spinnen und Schlangen. Und Dingos, die Wildhunde.

Anschließend setzen wir unseren Weg auf die andere Seite der Insel fort. Als wir dort den Wald wieder verlassen, erstreckt sich vor uns ein traumhafter Sandstrand. Hier verläuft der Verkehr im Sommer in beiden Fahrtrichtungen mehrspurig, zudem wird er als Landebahn für Kleinflugzeuge genutzt.

Den Aufenthalt am Eli Creek, einem Süßwasserfluss, nutzen wir für ein Bad im kristallklaren Wasser. Ein paradiesischer Ort mit feinem weißen Sand und exotischen Blumen und Pflanzen.

Nach einem Barbecue und Spaziergang an einem See müssen wir uns auf den Rückweg machen. Dabei kommen wir in eine brenzlige Situation. An einer Weggabelung setzt sich ein anderer Bus vor uns. Als wir eine Stelle mit tiefen Spuren im trockenen Sand erreichen, drehen seine Reifen durch. Bei den Versuchen die schwierige Stelle zu passieren, schlingert er hin und her, droht sich festzufahren. Da überholen nicht möglich ist, fahren wir rückwärts, um nicht anhalten zu müssen. Wir hoffen, dass wir nicht kurz vor dem Ziel festsitzen und die einzige Fähre an diesem Abend verpassen.

Doch schließlich greifen die Reifen des Allradbusses wieder. Er kann weiterfahren und wir erreichen gerade noch rechtzeitig die Fähre.

© SteffiW 2021-02-13

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