Frau Müller(90) und die „SAUGUATE IDEE“

Frau Müller sitzt lesend im Garten. „Hallo Frau Müller, was lesen Sie denn?“, rufe ich gutgelaunt über die Hecke. „Sakra“, grollt sie, „sehn’S denn ned, dass Sie brutal störn? I les ned, I STUDIER!“, betont sie. „Und was studieren Sie?“ „Bevor’S weiter so lästig san, kommen’S halt schnell durch die Heckn, dann zeig i’s Eahna.“ Ich dränge mich durchs Gestrüpp und traue meinen Augen nicht. „Wozu brauchen Sie denn die vielen Tüten Studentenfutter?“ „So a bleede Frag! Für mei Studierhirn halt! Aber für Eahna Grips wär’s a ned schlecht, Frau Grosch!“, grinst sie und drückt mir eine Tüte in die Hand. „Das ist aber nett von Ihnen!“ „Passt scho! Setzn ‚S Eahna, i bräucht amal an Rat. Gfallt Eahna besser „grafie“ oder „logie“?“ „Wozu?“ „Mei, sagn’S halt einfach, was scheener is.“ „Tut mir leid, Frau Müller, aber …“ „Sakra, heit san ‚S aber extrem schwer von Begriff. Essn’S glei amal a große Portion Nüss! Wissn’S, Frau Grosch, i hab glesn, dass oaner mit fünferneinzg mit seim Doktor-Studium fertig gwordn is. Da hab i mir überlegt, dass i vielleicht a studiern könnt und hab dacht, des müasst dann was sei, wo i mi scho narrisch guat auskenn. Was sagn ‚S dazu, Frau Grosch?“, fragt sie fordernd. „Hmmm, keine Ahnung, Frau Müller.“ „Oh mei, san Sie heit narrisch hilfreich! Da könnt i ja glei mei Studentnfutter fragn! Also was klingt besser?- logie oder- grafie?“, insistiert sie. „Frau Müller, ich weiß zwar immer noch nicht warum und wieso Sie das wissen wollen … aber grafie klingt … gut.“ „Des is jetz aber saubleed“, schimpft sie, „denn grad DES gfallt ma gar ned!“ „Dann halt – logie“, jaule ich. „Aber wofür wollen Sie das denn wissen?“ „Ja für mei Studium!“ „Für welches denn?“ „Mei, des is ja des Problem, des woass i ja ned!“ „Aber Frau Müller, wenn Sie’s nicht wissen, dann passt doch gar nichts!“, stöhne ich. „Ja so a Schmarrn!“, protestiert sie. „I studier doch des, was scheener klingt: KatzoLOGIE oder KatzoGRAFIE.“ „Wahnsinn Frau Müller! Das klingt doch beides total bescheuert!““Mei, Frau Grosch“, grollt sie, „Sie baun mi heit wieder ganz doll auf! Wenn’S immer ois besser wissn, dann machn’S halt selber an Vorschlag!“ „Frau Müller, ich …“ „Hab i mir doch glei dacht, dass Eahna nix gscheits eifällt. Dann muass i halt doch mei Frau Holle fragn!“, murrt sie. „Tsssss!“,zische ich. „Uiuiui, Frau Grosch. DES ham’S jetz aber GAAANZ ARG abschätzig gsagt! Da is Eahna mei Katz auf ewig sauer. Wissn’S überhaupt, dass mein Katz a ägyptische Katz is und dass die ZWOASPRACHIG is?“ „Hä? Frau Müller, was erzählen Sie da?“ „Gell da schaun’S! Der Achmet, der mir die Katz geschenkt hat, hat immer ägyptisch mit ihr gred. BASTET hat er sie gnannt!““Und wieso heißt sie jetzt Frau Holle?“ „Des war so, als die Katz bei mir war, is sie glei in mei Bett gsprungen und hat mit ihre ägyptischn Kralln mei Kissn zerrissn. Da san dann die Federn gflogn wia bei der Frau Holle! Ham’S jetz kapiert, warum i Katzologie studiern will?“ „Ehrlich gesagt nein!“ „A Wahnsinn mit Eahna! A ganze Packung Studentnfutter ham’S scho gmampft und immer noch nix kapiert!“ „Tja! “ „Ach wissn’S! Wenn i so nachdenk, dann glaub i fast, dass a Katzn- Studium eh für die Katz is! I sollt doch was anders studiern!“ Sie überlegt und schreit plötzlich, „Jetz woass i ’s! I studier des, was i scho IMMER studiert hab … Mannsbuider!“ „Super Idee Frau Müller und das Studium nennen Sie dann einfach M Ä N N E R O L O G I E !“ „Zefix is des a sauguate Idee!“, grölt sie begeistert. „Dafür kriag i dann 100 Pro an NOBBLPREIS! „