„Sie, Frau Grosch, i hab heit den Chef von die Brieftaubn angrufn und gfragt, ob er mir den flottn Otto ausleihn könnt, weil der doch zu meiner Freindin nach England fliagn soll. Und wissn’S was der gsagt hat?“
„Keine Ahnung. „
„Der hat gsagt, wenn i dem flottn Otto a guats Tschiebie-Ess (GPS) um den Hals häng, dann find der alles was i will, kommt aber erwĂĽrgt an.
I hab dann gsagt, dass i dem Otto liaber a Ess-Lanschpaket mitgebn tat und dann hat er zu mir gsagt, i bräucht koan Otto, denn i hätt scho an Riesnvogl und hat einghängt. Verstehn Sie, was der moant?“
„Ach, Frau MĂĽller, verzichten wir auf die Brieftaube und machen das per Post, ok?“
„Genau des hab i mir a denkt und bin dann glei zur Post glaufn. Am Schalter hab i zu dem Beamtn gsagt, ob er mi amal mit England verbindn könnt.
Da sagt der: Zum Verbinden mĂĽassn’S zum Doktor im 1. Stock.
Naa, sag i, i möcht nach England telefonieren, woass aber ned genau wohin.
Da sagt der: Den Psychiater findn’S im 2. Stock.
I sag’s Eahna, i komm langsam nimmer mit mit der Welt.“
„Ganz ruhig Frau MĂĽller.“
Und stelln’SEahna vor, als i jetz hoam komm und den Fernseher anmach, da seh i mei Freindin in der Kutschn sitzn mit ihrm Philip. “
„Frau MĂĽller, das gibt’s doch nicht. Die QUEEN ist Ihre Freundin ?“
„Ja klar! Und wissn’S mir ham ja so viel zu besprechn! Mit 94 is die zwar scho a ziemlich alte Schachtl, aber schaut noch sakrisch guat aus. Und da wollt i wissn, was die sich ins Gsicht schmiert. Die Huaberin moant, sie glaubt ned, dass des die gleiche Cellulitiscreme is, die i fĂĽr mei Gsicht nehm. Sie sagt, die Queen wär fein geknittert und i wär total verwittert. Da will i jetz aber sakrisch gern wissn, warum des so is!
Frau Grosch, jetz amal von Frau zu Frau: Glaubn’S, dass die gliftet is?“
„Geliftet?“
“ Ja, da wollt i die Elizabeth nämlich fragn, wer des macht, was des kost und wie lang des hält. Und ob sie des a woanders machn hat lassn . „
„Was meinen Sie mit woanders ?“
„Ja vielleicht am Hintern oder am Busn, wenn der dumm rumhängt?“
„Frau MĂĽller, ich bin entsetzt! Was wollen Sie denn noch alles von ihr wissen?“
„Ja, schaun’S, die is doch immer so fesch in oaner Farb von Kopf bis FuaĂź. I möcht gern wissn, ob ihre Unterhosn a die gleiche Farb ham?“
„Aber Frau MĂĽller, das ist doch total unwichtig.“
„Ja fĂĽr Sie vielleicht! I leg da scho groĂźn Wert drauf. So a Farb- Kuddlmuddl unterm Rock mag i ned und die Queen bestimmt a ned.
Und ĂĽber ihrn Sohn mĂĽasst a mit ihr redn . Den hab i nämlich mit an Schottenröckerl gsehn, mittn im Winter! Naa, da sollt sie als Muatter scho amal sagn, dass der des ned machn derf. Da kann der sich ja untn rum so narrisch verkĂĽhln, dass ihm alles abgfriert. Wenn scho sei Frau ned aufpasst, dann sollt sie des wenigstens immer a bissl kontrolliern. Aber jetz mĂĽassn’S endlich den Brief schreibn!“
„Ach Frau MĂĽller, ich glaube wegen Corona wird die Queen heuer nicht kommen können.“
„DafĂĽr lad i dann halt den Lustign aus Amerika ein. Wia hoasst der glei?“
„Frau MĂĽller, in Amerika ist auch Corona. Da darf niemand das Land verlassen.“
„Der scho!“
Oje!
© Elisabeth Grosch-Waclowsky 2020-06-14