von Valerie Vonroe
Spielst auch du mit dem Gedanken an einen Perspektivenwechsel? Entschlossen beginne ich in dem gleichnamigen Buch meine positiven und negativen Erlebnisse der letzten Jahre einzutragen.
Zwei Urlaube wurden abgesagt, die geplante Badezimmerrenovierung war finanziell nicht möglich, die große Geburtstagsfeier meiner nunmehr reich verheirateten Freundin hat nicht stattfinden können und das Designerkleid, dass ich für dieses Fest mit „Reich und Schön“ im Winterschlussverkauf erworben habe (also zwei Winter davor) passt mir nicht mehr, Sex wurde durch eine Netflix Orgie ersetzt, … Ja, und die Positiva… da fällt mir spontan gar nichts ein, aber es muss sie doch gegeben haben, oder? Eines ist klar – so kann es nicht weitergehen…ich sollte, müsste, werde… Mir ist schon in dieser Sekunde klar, das wird wieder nix, ich brauche ein Wunder.
Und dann trat Frederick in mein Leben, mit einfachen Bildern und ebensolchen Aussagen.Die kleine Maus Frederick gilt seit über fünfzig Jahre als Beweis dafür, dass eine vertrauensvolle Lebenseinstellung Wunder bewirken kann. Die Geschichte erzählt vom Leben, dem Alltag, den Ängsten, Veränderungen und das was wir „Glück“ nennen.
Frederick ist eine Feldmaus und lebt mit seiner Familie in einer Steinmauer. Der nahende, kalte Winter veranlasst die Mäuse dazu für diese Zeit vorzusorgen. Bis zur Erschöpfung sammeln sie Weizen, Blätter, Körner, Stroh. Alle arbeiten Tag und Nacht, um die Vorräte für den Winter herbeizuschaffen.
Nur Frederick tut scheinbar nichts. Irgendwann fragen die Mäuse, warum er nicht hilft. Ich sammle doch auch, ist seine lapidare Antwort. Er fängt Sonnenstrahlen ein, Wörter, gute Erlebnisse, Farben – ein vertrauensvolles Gefühl den Winter gut zu überstehen. Die Vorräte schwinden, es ist grau und bitterkalt. Alle Mäuse frieren und sind hungrig. Da holt Frederick seine Sammlung hervor: Vertrauensvolle Worte, gute Erinnerungen, wärmende Sonnenstrahlen und bunte Farben.
Diese Geschichte zeigt, wie wichtig es ist in seine Träume zu vertrauen, Fantasie in der Realität einen Platz zu geben und das Positive an die Oberfläche zu holen. Frederick hat schon damals gewusst, nur positives Denken allein ist nicht genug, es fruchtet in Kombination mit einem gesunden Realitätssinn und dem „Einfangen“ guter realer Erlebnisse.
Träume ohne jede Handlung sind Energieräuber, sie verursachen Enttäuschungen ohne Tatsache. Die Motivation ist scheinbar auf Eis gelegt, Hindernisse nicht eingeplant.
Unrealistische, oder aufgezwungene Träume sind im wahrsten Sinne Schäume. Sie kommen nicht aus unserem Inneren und sind somit strategielos. Sie sind sehr weit weg und dort werden sie auch bleiben.
Die Moral von der Geschichte – achte auf die guten Vorräte in dir, statt den unerwünschten Erlebnissen aus der Vergangenheit Raum zu geben. Sie gehören zur dir, sie haben dich geformt, aber sie sind v e r g a n g e n.
© Valerie Vonroe 2022-10-15