Frei, aber trotzdem nicht richtig frei

Emily Gräbedünkel

von Emily Gräbedünkel

Story

Leider konnte ich ja nicht einfach bis zur nächsten Prüfung zu Hause bleiben und meine Semesterferien genießen und die ganze Zeit mit meinem Freund kuscheln, auch wenn ich das viel zu gerne gemacht hätte. Ich hatte ja schließlich einen Job und musste die nächste Woche schon wieder los, wenn auch nur für drei Tage.

Eigentlich dachte ich mir, das könnte jetzt wieder besser werden, da ich ja nicht so lange weg war, nur wenig lernen musste und weniger Stress hatte, da ja keine Vorlesung war. Nur da hatte ich mir falsche Hoffnungen gemacht.

Die Wohnung fühlte sich sogar noch weniger nach einem zu Hause an, als sonst, es fühlte sich noch nicht mal wirklich wie meine an. Und verdammt fühlte ich mich allein, denn nach der Arbeit da war nur ich und diese leere Wohnung, in der noch nicht mal schöne Deko stand.

Es war ziemlich schlimm, also brachte mich mein Freund nach ziemlich viel hin und her dazu, mal bei meinen Freunden nachzufragen, ob jemand Zeit hatte.

Zum Glück hatte tatsächlich jemand eigentlich immer Zeit und so verbrachten wir ziemlich viel Zeit zusammen. Sie war die Erste, der ich etwas mehr von meinen Problemen mit dem, nennen wir es mal Heimweh, erzählte und wir schreiben auch viel und sie ist mir generell schon eine Stütze. Manchmal kamen auch in den nächsten Wochen die anderen dazu und wir machten einen Spieleabend und sobald die Klausuren näher rückten, trafen wir uns zum Lernen in der Bib.

Nach Halle fahren war immer noch hart, aber wenigstens wurde es besser, wenn ich dann in Halle war.

Denn da hatte ich meine Freunde und die konnten mich aufheitern.

Außerdem machte ich mir die Wohnung mehr zu eigen, in dem ich Poster und etwas Deko kaufte und es fühlte sich tatsächlich etwas mehr nach meiner an.

Was aber blieb war die Angst vor den Klausuren, ich war eigentlich immer relativ gut in der Schule gewesen, aber schon damals hatte ich mir trotzdem Sorgen gemacht. Wie auch jetzt, ich konnte die Themen größtenteils und trotzdem hatte ich Angst, dass ich durchfallen könnte. Ich glaube, was das so verstärkte, war die Tatsache, dass man, wenn man dreimal durch eine Klausur fiel, nicht mehr das studieren konnte und das wollte ich nicht. Denn auch wenn man es nicht merkt, eigentlich mochte ich meinen Studiengang, klar die interessanten Module kamen leider noch nicht im ersten Semester, aber ich mochte was ich mir ausgesucht hatte, ich mochte nur manche Module eben nicht.

© Emily Gräbedünkel 2025-06-19

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