FreiheitAuszüge

Sandra Tants

von Sandra Tants

Story
Nordsee 1982 – 1988

Durch das Wechseln der KonfirmationsGruppe war ich in einer angrenzenden Gemeinde mit moderner lesbischen Diakonin gelandet, die bereits Diversität zu dieser Zeit auslebte und uns in kreativen Workshops, Zugänge zur Stärkung der Weiblichkeit gab und uns Fairtrade und Nachhaltigkeit mit Eine-Welt-Gepa-Produkten im sonntäglichen GemeindeLaden kennenlernen ließ und uns viel Freude am gemeinschaftlichen kreativen Gestalten vermittelte.

So kam es, dass ein befreundeter Diakon von ihr mich fragte, ob ich in seinem Bioladen in Cuxhaven mitarbeiten möchte und dafür günstig in die HausWohngemeinschaft mit einziehen könnte. Ich fühlte sofort ein Ja und organisierte meinen SchulWechsel von Bremerhaven nach Cuxhaven und meinen Auszug und Umzug mit 17 Jahren.

Was mir erst viel später in den Sinn kam, wie viel Freiheit und Vertrauen mir meine Mutter vermittelte, die sich nie gegen meine Entscheidungen stellte und mich in ihren Möglichkeiten unterstützte und ihre Ängste für sich behielt und mir so, viel Freiheit schenkte, selbstverantwortliche freie Entscheidungen zu treffen. Da wir ja nicht über Worte über schwierigere Themen sprachen, weil wir nicht wussten, wie, glaube ich, gab es eine innere intuitive weibliche Sprache des Vertrauens, die Unausgesprochenes mit einbezog und auch vermittelte, dass wir füreinander da sind, wenn es wirklich nötig tut. 

Dieses freigeistige Miteinander, was ich auch mit meiner GroßMutter spürte, war ohne akademischen Hintergrund aus der Einfachheit mit dem Leben und seinen fruchtbaren Gezeiten und JahresZeiten uns als ländliche Weisheit mitgegeben … empfinde ich aus heutiger Sicht.

Viel Arbeit, viel Parties und Diskos mit viel Alkohol, mein erster fester Freund und 2 weitere Umzüge in verschiedenen Wohngemeinschaften begleiteten mein hauswirtschaftliches AllgemeinAbitur in Cuxhaven, dass ich so gerade mit wenig Präsenz schaffte. In dieser wilden Findungszeit hatte ich eine beste Freundin aus Hamburg, die auch meine Großcousine war und mit der ich all diese manchmal zweifelhaften verzweifelten Eskapaden gemeinsam erlebte. 

Sie gehörte eher der Punkszene an und ich eher der HippieWelt. Sie wohnte bei ihren strengen Eltern in Hamburg und ich lebte recht frei. Es war also sehr attraktiv für meine Freundin bei mir in Cuxhaven, mit all den Freiheiten und Feiereien zu sein. Zusätzlich haben wir uns sehr gemocht und konnten uns über alles Austauschen als beste Freundinnen in TeenagerJahren.

Vom Wesen her waren wir beide gern sozial und für andere da. Da war es naheliegend nach dem Abitur, Sozialpädagogik zu studieren und unserem Ruf zu folgen, die Welt durch unser idealistisches Zutun zu einem besseren Ort zu verhelfen.  Wir fanden die Universität Lüneburg als Studienort und zogen gemeinsam in eine WG und unser und mein experimentierfreudiges StudentinnenLeben begann. 

© Sandra Tants 2024-02-24

Genres
Lebenshilfe, Biografien
Stimmung
Herausfordernd, Emotional, Informativ, Inspirierend, Reflektierend
Hashtags