Fruahjoahrsg’spür

Angela Buchegger

von Angela Buchegger

Story

Die Olm, die gestern noch so weiß, fest eingehüllt wor in Schnee und Eis.

Sie hot braune Fleck kriagt über’d Nocht, der Jauk hot hiatz des Fruahjoahr brocht.

Der Ockerrond, glei unterm Haus, schaut wia a bunter Teppich aus.

Tausende Krokusse steh’n durt in der Blüa, die letzten Schneakrust’n wer`n im wormen Reg’n schon a no vageah’n.

Der Weidenbam am Wies’nruan, trogt woache Katzerl, weiß und kluan.

Aus seinem Zweigerl werd’n Polmbusch’n bund’n. Und neb’n in da Wies’n hob i an Osterhos’n g’fund`n.

Die Osterglock’n hob’n jo scho g’leit. Noch’n erscht’n Vullmond is sie jo do, die Osterzeit.

Die Rosenstreicher san schon g’schnitt’n und daneb’n die Forsitien loss’n si net long, mehr bitt’n.

Leichtend gelb steah’n sie am Gort’nzaun und daneb’n tuan Ruckerl aus’m Gros ausaschaun.

Auf da Schofholt draußen tuat si a wos. I schau glei noch: jo wos is den dos?

Die erscht’n Fruahjoahrslammerl san auf der Woelt und wia i gestern die Hiahna hob zählt, do fehlt ma oane, dos siach i glei.

Am Tog drauf kummt sie schon mit an Schock Piperl vorbei.

Am Heibod’n sitzt mei dreifärbige Kotz und flirtet mit iahr’n neich’n Schotz.

Unser Kotzenkoter der schon recht olt, kennt sein, doss iahm des gor net g’follt.

Der mocht ah G’schroa, es is a Graus, do nimmt da Jungspund g`schwind reisaus.

A da Hofhund, sunst schean brav dahuam, den siacht ma hiatz öfter beim Nochbor’n umloahn.

Wird ebba wuhl verliabt in des Hindl durt sei. Im Fruahjoahr is holt die Zeit dazua, jo mei.

Überoll gibt’s hiatz junges Leb’n, der Herrgott hot sein Seg’n geb’n.

Donn werd’n die Obstbam longsom grean. Zum Gort’n umstech’n wirds a schon bold giahn.

Am Ocker siagst hiatz lauter fleißige Leit. Dos Fruahjoahr is jo wirklich a muntere Zeit.

© Angela Buchegger 2024-10-09

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