Frühlingskreuzfahrt – wie 1000 und eine Nacht

agnes thinschmidt

von agnes thinschmidt

Story

1996 entschlossen sich meine Freundin und ich zu einer Kreuzfahrt. Mit dem Bus ging es nach Genua und hier schifften wir uns ein. Unser Schiff war “The Azur”, wir fühlten uns fast wie im Himmel. Noch dazu gesellten sich – damals noch nicht so sehr bekannt – die “Nockis” und die Alpenrebellen. Ein Inder, namens Fraizer, war unser Stuart. Wie viele Decks waren und wie viele Personen an Bord, weiß ich heute nicht mehr, doch es war kein so großes Schiff. Trotzdem haben wir uns immer wieder verlaufen und unser Stuart brachte uns zur Kabine. Selbstverständlich gaben beide Gruppen Konzerte am Schiff und sie waren auch immer mit, als wir an Land gingen und mit dem Bus fuhren.

Das Kapitänsdinner war natürlich nur mit Abendkleidung gestattet und daher sehr elegant. Die erste Station war Korsika und ein Besuch in Bonifacio. Mittels Zuges fuhren wir zur Festung, besuchten den Seemannsfriedhof, 2 Kirchen, u.a. die Dominikanerkirche, die auf der vermeintlichen Stelle der Kirche der Templer erbaut wurde. Einst wütete auch hier die Pest, von 5.000 Einwohnern blieben nur ein Rest von 700 übrig. Wir besuchten auch die Stätte, wo die französische Revolution begonnen hat.

Malta hat uns besonders gut gefallen. Der Bus brachte uns nach Valletta. Auch hier gab es einst eine Türkenbelagerung. Auch in Mdina sahen wir uns um.

Ein Kino existierte natürlich auch am Schiff. Wir saßen sogar einmal eben zu zweit im Kino bei “Das Gesetz der Macht”. Sirtakiunterricht nahmen wir ebenfalls an Bord. Die Gemüseschnitzer waren einmalig, auch Handtücher wurden herrlich drapiert. Täglich meinten wir, wir schauen uns nur das Mitternachtsbuffet an. Dabei ist es fast nie geblieben, man musste einfach zugreifen, das Auge und der Magen konnten daher nicht widerstehen. Beim Abendessen funktionierte es wirklich so, wie man es aus dem Fernsehen eben kennt, man servierte uns mit Tischfeuerwerk etc.

Es waren so viele Stuarts an Bord, es kam fast auf jeden Gast einer davon. Auch baden konnte man an Bord. Es war einfach wirklich herrlich für uns, fast wie 1000 und eine Nacht.

Einen Aufenthalt hatten wir in Tunesien, in Karthago. Hier kann man 500 verschiedene Mimosenarten bewundern. Das Meer war bis dato sehr ruhig und wir wünschten uns einfach, einmal ein stürmisches Meer zu erleben. Das sollten wir bekommen! Tags darauf wurde das Schiff mit Windstärke 6 bis Spitzen von 8 ganz schön in Gang gebracht, sodass viele einen Arzt benötigten, wir zwei nicht! Du konntest nicht mehr normal an Deck gehen. Unser Wunsch wurde erfüllt. Wir beide gingen – es war nicht erlaubt! – an Deck und wollten bei einer Türe hinaussehen auf das offene Meer. Es riss uns fast die Türe aus der Hand. Es hat uns zum Glück niemand erwischt.

In Palermo und Rom gab es noch Aufenthalte. In Rom besuchten wir natürlich den Trevibrunnen, die spanische Treppe, den Palatin Hügel, Circus Maximus, das Kolosseum, den Konstantinsbogen usw. Mit vielen schönen Erinnerungen kamen wir wieder mit dem Bus von Genua nach Wien.

© agnes thinschmidt 2021-02-23

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