FĂŒnf Freunde mit dem Rad auf Abenteuer

horein

von horein

Story

Es war einmal vor langer Zeit. Doch : “ Nein, so fangen MĂ€rchen an; diese Geschichte ist aber wahr!”

Ich erlebte dieses Abenteuer im Jahre 1951.

Damals gab es kein Fernsehen, dafĂŒr waren die Kinos als willkommene Abwechslung und zentraler Treffpunkt fast immer voll.NatĂŒrlich gab es auch kein Internet und keine Handys, um sich die Zeit zu vertreiben oder totzuschlagen.So verbrachten wir unsere Freizeit in grĂ¶ĂŸeren und kleineren Gruppen beim Fußball spielen, streiften durch die WĂ€lder und suchten nach SchĂ€tzen .

Einmal in der Woche traf ich mich mit meinen Freunden bei der katholischen Jungschar.gebr Wir spielten und sangen in den Gruppenstunden, hatten immer großen Spaß an den gemeinsamen Spielen .

In unsererGemeinde sorgten sich ein Pfarrer und zwei KaplÀne um ihre SchÀfchen. Eines Tages kam ein neuer Kaplan aus Wien zu uns.

Er hieß Walter und hatte ein altes,gebrechliches Puch-Motorrrad, mit dem er uns auch zu einer kurzen Fahrt mitnahm.

In einer Jungscharstunde schlug er uns vor, in den Ferien mit den FahrrÀdern einen Ausflug nach Mariazell zu machen.Wir hatten nur alte RÀder von den Eltern oder Geschwistern, waren aber sofort Feuer und Flamme und froh, dass uns die Eltern die Teilnahme erlaubten.

Lehrer Alois Neumann war unser AnfĂŒhrer.

Dabei waren noch Hans S., Peter M., Manfred H.,Hans B. und ich; Kaplan Walter wollte nachkommen.

Wir starteten in der ersten Ferienwoche Montag FrĂŒh von Gloggnitz , plagten uns schwitzend ĂŒber den Semmering, wo wir die erste Rast einplanten.Ohne GangrĂ€der war die erste Bergwertung schon ziemlich anstrengend.

In rascher Fahrt ging es bergab in die Frein, wo uns der Pfarrer erlaubte, in seinem Heustadel zu ĂŒbernachten.

Wir kamen am Nachmittag an und benutzten die Gelegenheit, uns im Freinbach zu erfrischen.

Im kristallklaren Wasser tummelten sich Forellen . Plötzlich hatte Hans B. die Idee, Forellen zu fangen, da er wusste, dass sich diese unter den Steinen verbargen.

Anfangs glaubten wir ihm nicht, dass er wirklich so geschickt sei, doch plötzlich hatte er eine Forelle in der Hand, die er mit einem Stein tötete.In kurzer Zeit fing er sechs schöne Forellen. Er dĂŒrfte seine Geschicklichkeit schon in unserem Schwarzafluss erprobt haben.

Wir wussten nicht, dass dies verboten war.

Stolz liefen wir zur Köchin des Pfarrhofes und baten sie, uns diese Forellen braten.

Bei unserem Anblick hÀtte sie beinahe der Schlag getroffen. Sie schimpfte mit uns und erklÀrte uns, dass das Fischen ohne Erlaubnis verboten sei und bestraft werde.

Trotzdem briet sie uns die Fische zum Abendessen.

Danach legten wir uns am Heuboden zur Ruhe, denn am nÀchsten Tag ging es weiter nach Mariazell.

Als wir wieder zum Pfarrhof zurĂŒckkehrten, empfing uns die Köchin und teilte uns mit, dass Gendarmen sie besucht hĂ€tten und sie gefragt wurde, ob sie Kinder gesehen habe, die Fische aus der Frein gefangen hĂ€tten.

“ Ich habe euch aber nicht verraten, ” lĂ€chelte sie.

Tags darauf fuhren wir fröhlich aber mĂŒde wieder nach Hause.

© horein 2021-01-19

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