Ganz einfach LEO.

SuzukiOma

von SuzukiOma

Story
Wien

Bei den Waldviertlern am Heldenplatz lernten wir die köstliche Mohnmehlspeise kennen, es nennt sich „Mohnschleife“. Gekauft bei LEO aus Horn (Bäckerei Karl Riederich).

Schon am nächsten Tag war sie aufgegessen und hinterließ gewaltigen Gusto. Mein Mann meinte danach, ich solle mich schnell nach Horn beamen und welche kaufen. Ja, wenn das so leicht wäre!

Nach genauerer Inspektion des Papiersackerls staunte ich nicht schlecht. Es gibt den LEO in Horn, Hollabrunn und man glaubt es nicht, es gibt ihn auch in Wien. Natürlich, von uns gesehen, wieder am anderen Ende der Stadt, nämlich in der Seestadt.

Wer mich jetzt schon ein bisserl kennt, der weiß, wenn ich mir etwas vornehme, dann ziehe ich es auch durch. Heute ist ein geeigneter Tag für die Expedition.

Gesagt, getan! Google Maps wird zurate gezogen und ich bin begeistert, mehrere Routen stehen zur Auswahl.

Also beginne ich mit der Strecke, die ich schon etwas kenne. Mit dem Bus nach Liesing, weiter mit der Schnellbahn bis Praterstern und von dort mit U2 zur Seestadt.

Nun sagt mir das Handy, dass es noch ein schöner „Hatscherer“ bis zum LEO ist, also nichts wie hinein in den 84A und zwei Stationen gefahren. Beim Aussteigen fällt mir schon die Beschriftung ins Auge und zu meinem Glück gibt es sie auch noch, die Mohnschleifen. Vor Freude kaufe ich noch ein Nussbrot und überlege meine weitere Heimfahrt. Diese Ecke Wiens ist mir nicht so bekannt, denn nur einmal waren mein Mann und ich zur Eröffnung der U2 bei der Endstation. Damals waren rundherum viele Baustellen und Kräne zu sehen, heute ist es ein belebter Stadtteil, sogar mit Badesee. Leider sind auch bereits Badeunfälle passiert, man konnte es in der Zeitung lesen.

Gut, nun wird eine andere Möglichkeit gesucht, um nach Hause zu kommen. U2 bis Aspernstraße, 26A nach Kagran, mit der Straßenbahn 25 zum Flo’dorf (sprich Floridsdorf) und U6, praktischerweise von einer Endstation zur anderen. So wird einem tatsächlich klar, wie viele Öffis uns in Wien zur Verfügung stehen.

Erwartungsvoll sieht mich mein Mann an, ist es gelungen fragt sein Blick? Na klar, gefunden, bekommen, gekauft!

Und so ganz nebenbei noch einen Stadtteil kennengelernt, der vor ein paar Jahren überhaupt nicht da war. Es werden wahrscheinlich Wiesen und Felder gewesen sein, die im Laufe der Zeit der Erweiterung der Stadt weichen mussten. Klarerweise dehnt sich Wien nach allen Seiten aus, die Einwohnerzahl steigt.

So, diese Freude wollte ich euch gerne übermitteln, denn nun weiß ich, auf welche genussvolle Weise ich wieder mit dem Waldviertel in Berührung kommen kann!



© SuzukiOma 2024-06-24

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