von Celina Michalski
Seufz Ein neuer Tag an dem ich beginne mich noch mehr zu hassen. Dieses Gefühl… das Wissen, dass jeder dich hasst. Sie sagen, es ist schlimmer zu wissen, dass man dumm ist, als dass man ständig verdrängt wird. An sich greift das auf das Individuum, aber es wird jedoch nunmal alles verallgemeinert, sodass es an für sich keine Individuen mehr gibt. Auf der Welt spielen sich täglich die verschiedensten Szenarien ab, dennoch habe ich das Gefühl, als würde es ständig nach mir ausschlagen. Ein jener Schritt führt mich immer mehr zum Abgrund. Nun denn.. es wird Zeit für mich, das Mühsal schwindet nicht von selbst. Bei meinem immer wieder kehrendem Glücksfall, bin ich mir sicher, eine Karambolage zu verursachen. Dann mal auf gut Glück. Kaum die erste Fußgängerschutzanlage und ich werde dazu veranlagt einen hundertprozentigen Bremsschlupf zu tätigen. Wenn doch nur die Erziehungsberechtigten den Wille oder auch nur den feinsten Hauch vom Pflichtbewusstsein haben würden… wenn ich nicht wäre.. meine Reflexe, dann wäre der kleine Erdenbürger jetzt von dannen gegangen. Den Erwartungen entsprechend wäre ich natürlich der Täter gewesen, der, der das Kind tötete, der Delinquent. Für mich würde es dann nicht mehr weitergehen. Ich würde mich dann wohl ans Gefängnis gewöhnen. Es wäre nicht so schlimm, wenn es nur die silbernen Gitterstäbe wären. Doch vom unbequemen, hartem Bett, welches nur aus einem sehr schlichtem, dünnem Kissen und einer so dünnen Matratze besteht, sodass man denkt, man würde auf Beton logieren. Das Schicksal und man selbst bringt uns nicht ohne Gründe an solch grässliche Orte. Vom Zimmer ganz zu schweigen, bringt es nicht weit, wenn die Genossen selbst doch nur Wahnwitzig sind. Die Nahrung ist zum Teil besser, als die Freizeit, die einem dort angeboten wird. Der Hofgang ist meiner Meinung dennoch das absurdeste vom Ganzen. Räuspern… tiefer Atemzug Wie dem auch sei. Ich werde ja sehen, was weiter auf mich zukommt. Die Strecke dürfte nicht mehr viel Zeit beanspruchen, es sei denn, dass sich gerade etwas aufbraut, etwas riesiges, was unvorhersehbares. Das Geschehen müsste einen solchen Krawall verursachen, sodass ich am heutigem Tag wohl nicht mehr rechtzeitig eintreffen würde. Die Zeit wird der Botschafter sein. Dem weiteren Weg wurde mir kein Leid zugesprochen. Doch als ich am Assbröniker-Aleé an kam, sah ich bereits den Nischel meines “Herrn“. Augustin Blair, so heißt er. Ich parkte zwei Häuser weiter. Gerade erst ausgestiegen, sollte ich seine Schreie akustisch aufnehmen. Dies gelang mir aufgrund des Lärms von den umliegendem Verkehr jedoch nicht. So gehe ich mit fragwürdigem Blick auf ihn zu, nur um seine Geschreie wahr zu nehmen. >>Na, Herr Collister, wieder einmal zu spät?! Na los! Die Arbeit macht sich nicht von selbst!<< Dabei hätte ich bis Beginn noch drei Minuten gehabt… Verdutzt folge ich Herrn Blair. Da fängt er erneut an zu schreien. >>Willst du mir denn den ganzen Tag folgen?!<< Daraufhin blieb ich stehen. Ausdruckslos blicke ich ihm ins Gesicht. Ruhe erstreckt sich über die Zufahrt. Ich weiß natürlich nicht, welch eine Aufgabe mir für heute auferweckt wurde. >>Ich-<< >>Was du?… Hä!? Was ist mit dir, William?!<< Mit senkendem Kopf überlege ich, was ich sagen soll. Wenn ich mich nicht so gut unter Kontrolle hätte, würde alles nur so aus mir heraus prieseln. Ruhig versuche ich mit Augustin Blair zu sprechen >>Herr Blair, es wäre erfreulich, wenn-<<
© Celina Michalski 2024-08-29