Garten – Yoga

friederike kommer

von friederike kommer

Story

Heute ist mir bewusst geworden: Der Garten ist mein Yoga,
Nicht nur während der Pandemie, als die Yoga-Studios geschlossen waren.

Im Garten offenbart sich Hingabe; Hingabe an das was ist, ohne Wenn und Aber.
Der Garten atmet mit den Jahreszeiten, mit Tag und Nacht, mit Sonne, Mond und den Gestirnen, und doch in seinem eigenen Rhythmus. Diesen Rhythmus zu spüren und nicht zu stören, das ist meine Übung.

Den Garten als Heimat von Pflanzen und Tieren, als lebendiges Wesen verstehen, sein Atmen, Wachsen, Werden und Vergehen achtsam zu begleiten, das ist mein Karma Yoga, das Yoga des Dienens, oder Yoga der Tat. Nicht besitzen, sondern für ihn sorgen und dann genießen.

Am Garten kann ich selbst als spirituelles Wesen wachsen, in seiner Stille und in seinem Frieden. Das ist sein verborgenes Geschenk. Auch an äußerlichen, sichtbaren Geschenken gibt es viele. Jeden Morgen beim ersten Gang durch den Garten blühe ich selber auf! Im Frühling blühen die Bäume, und die Vögel zwitschern. Die Blumen duften und ihre frohen Farben nähren meine Seele. Obst und Gemüse frisch aus dem Garten sind der reinste Genuss. Auch Käfer und Würmer sind Teil des Gleichgewichts.

Vor mir breitet sich heute eine weiche Wiese aus. Die Sonne hat sie getrocknet.

Das Gras ist noch niedrig und dicht, mit Moospolstern dazwischen. Dort blühen Primeln in gelben Büscheln, Gänseblümchen auch, und blaue Polster von duftenden Veilchen.

Da haben wir heute, meine Freundin und ich, die Yoga-Matten in der Wiese ausgerollt, und unter dem blauen Himmel, der Sonne zu Yoga geübt.

foto: Clematis fk.

© friederike kommer 2021-03-31

Hashtags