von Erich Stöger
Ehre und achte deine Eltern so lange du es kannst. Es wird die Zeit kommen, wo es nicht mehr möglich ist, weil sie von dir gegangen sind. Ein wahrlich alter Spruch, den viele Menschen erst richtig begreifen, wenn es zu spät ist.
Wie schon beim Thema „Familien“ angesprochen ist das Thema „Eltern“ genauso verschieden wie es Länder und ihre verschiedenen Kulturen gibt. Meine Gedanken führen mich natürlich zunächst einmal zu meiner eigenen Familie und meinen, sowie meiner Geschwister Eltern. In einigen meiner Geschichten habe ich bereits über meine (unsere) glückliche und unbekümmerte Kindheit berichtet. Daher führen mich meine Gedankengänge in Familien, die man entweder selbst kennt, über solche liest oder bei manchen einfach nur ahnt, dass nicht alles so verläuft wie es sein sollte. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Fehlende Anteilnahme der Eltern an der Entwicklung des Kindes. Geringschätzigkeit des Kindes gegenüber den Eltern. Zuwenig oder zu viel im Elternhaus, soll heißen zu arm oder zu wohlhabend. Leider gibt es solche Familienverbunde ja nicht nur im Film, sondern auch viel zu oft auch in der Realität. Wieso kommt mein Kind auf die „schiefe“ Bahn, es hat doch alles, was es braucht? Wieso schenken mir meine Eltern nicht die Aufmerksamkeit, die ich bräuchte? Probleme in der Familie, Probleme am Arbeitsplatz, Probleme in der Schule und weit und breit keine Lösung!
Und dann gibt es aber Länder mit einer Familien- und somit auch eine Elternstruktur, auf der die allgemeine Zusammengehörigkeit aufgebaut ist. Es ist mir schon bewusst, dass es auch da zu Schwierigkeiten kommen kann. Aber im Großen und Ganzen ist der Zusammenhalt gegeben. Wobei die jüngste Generation vielleicht nicht immer die Freiheit hat, die bei uns selbstverständlich ist. Sie wird schon wesentlich früher angehalten für die Versorgung der Familie einen Beitrag zu leisten. Von Kinderarbeit gar nicht zu sprechen. Wer schließlich glücklicher ist? Wahrscheinlich auf beiden Seiten all jene, die auf ihrer eigenen Art zufrieden sind.
Und da sind dann auch noch jene Familien, die ihr Wohlsein bei uns suchen oder gefunden haben. Auch das beschäftigt meine Gedankenwelt und sollte auch angesprochen sein. Der Großteil der zugewanderten Eltern ist sicherlich bemüht sich selbst und ihre Kinder bestmöglich zu integrieren. Nur, leider, gelingt das nicht immer. Die Gründe hierfür siehe oben. Eltern kümmern sich zu wenig um ihren Nachwuchs. Familienstreitereien, Arbeitsplatzprobleme und vieles mehr. Kinder kommen in schlechten Gruppenverbindungen unter, Raufhandel, Drogen und anderes. Zu erwähnen ist aber auch, dass sehr viele jugendlich Minderjährige, vor allem männliche ohne Eltern im Land sind und denen der elterliche Halt fehlt. Für unser Land sicherlich kein kleines Problem. Probleme sind da um gelöst zu werden! Ja, das stimmt, ist aber nicht so einfach wie gesagt
Um zu schließen, wie ich angefangen habe möchte ich nochmals erwähnen, eine glückliche Kindheit gehabt zu haben. Ja, und es sind einstweilen auch Fragen aufgetaucht, die ich meinen Eltern nicht mehr stellen kann.
© Erich Stöger 2024-04-05