Gedicht an die BVG

Im Frühjahr 2015 wurde von der BVG eine interessante Tour über 2 Stunden mit einer Cabrio-U-Bahn angeboten. Mit Helm und Kopfhörer wird das gesamte Netz durchfahren, einschließlich vieler stillgelegter Strecken. Unsere FA-Gruppe war begeistert und ich nahm sofort Kontakt auf. Leider waren die Termine bereits für das ganze Jahr ausgebucht, der Preis lag bei 65.-€ p.P., eine Menge Geld für viele Senioren. “Geht nicht, gibt’s nicht”, also schrieb ich ein Gedicht und schickte es an die betreffende Stelle bei der BVG:

Ihr Leute von der BVG‘ ne Fahrt in einem Cabriolet

mit Helm durch Tunnel und durch Schacht, Senioren große Freude macht.

Ich hab ’ne Gruppe von Senioren, noch fit im Kopf und auch die Ohren.

Der Vorschlag der hat eingeschlagen und etwa 20 woll’n es wagen.

Nun bitte ich um Ihren Rat, wie kann ich schreiten jetzt zur Tat?

Ich möcht‘ es gerne möglich machen, bin gern bereit für unkoventionelle Sachen.

Es ist so schwer, da dranzukommen, drum habe ich mir vorgenommen

auf diesem Wege zu versuchen, ’ne Chance zu kriegen, um zu buchen.

Die Freude und der Dank wär’n groß und mit Begeisterung geht’s los.

Ich bitte Euch, habt Herz, Humor, zieht uns’re Leute einfach vor.

Ab Juni würden wir gern starten, im Alter will man nicht mehr warten.

Hab‘ meinen Leuten fast versprochen, durch ein Gedicht können wir hoffen.

Ach bitte gebt uns ‘nen Termin, ein bisschen warten wär’ nicht schlimm.

Wir backen gern auch einen Kuchen, wenn’s klappt, das Cabrio zu buchen.

Und könntet Ihr den Preis noch senken, dann woll’n wir dankbar an euch denken.

Ganz herzliche Grüße sende ich in der Hoffnung auf eine ausnahmsweise unbürokratische baldige Antwort.

Brigitte Böck —Seniorengruppe Feierabend

Hier ist die Antwort am nächsten Tag: “Sehr geehrte Frau Böck, was für ein tolles Gedicht, sehr originell, wie kann ich da nein sagen. Leider kann ich nicht so gut reimen, würde Ihnen aber natürlich trotzdem gerne anbieten Ihre Plätze vorab zu reservieren. Wir senken den Preis für ihre Senioren auf 50.-€ p.P.”

Es war eine wundervolle Tour 6 Wochen später. Nach diesem unvergesslichen Erlebnis machten wir bei der zuständigen Dame einen Besuch, brachten den versprochenen selbstgemachten Kuchen mit und hatten mit der Belegschaft und dem Abteilungsleiter eine fröhliche Stunde,