Gefäß voller puzzle

Ich. Wer bin ich und warum oder wofür bin ich auf dieser Welt? Fragen, die wie ein Sturm Tag für Tag Chaos in meinem Kopf anrichten. Ich bin nun seit 21 Jahren auf diesem Planeten. 21 Jahre, welche sich wie eine Ewigkeit anfühlen. Die Fragen über unsere Existenz kennen wir wahrscheinlich alle. Zweifel über Zweifel, die immer lauter und lauter werden. Aber wer bin ich denn jetzt? Eine Frage mit Wandel, es kommt immer darauf an, wen du, wann fragst. Wenn ich sehr stark an mir Zweifel, kann ich diese Frage nicht beantworten und verfange mich nur immer mehr in meinem Strudel negativer Gedanken. Gleichzeitig bin ich in guten Phasen viel mehr von mir überzeugt und kann darauf antworten, dass ich eine 21-jährige junge Frau mit vielen Talenten und einer sehr schwierigen Lebensgeschichte bin. Ich habe in meinen jungen Jahren schon sehr viel erlebt, aber auch dadurch lernen dürfen. Ich bin auf dieser Welt, um meine Lebensgeschichte zu teilen, um Menschen wie mir zu zeigen, dass sie niemals alleine sind und dass es immer und überall Hoffnung geben wird. Ich bin der Meinung, dass nur einer selbst die Frage, wer wir sind beantworten können, da wir die Hauptrolle in unserem eigenen Leben spielen. Ich wüsste sehr viele Menschen, welche die Frage wer ich bin komplett falsch beantworten würden. Da bin ich mir so sicher, weil es hierbei um die Menschen geht, welche mein Blut teilen. Niemand auf dieser Welt kennt mich so schlecht, wie diese Menschen. Hättet ihr mich noch vor zwei Jahren gefragt, hätte ich das niemals genauso beantwortet. Nun lebe ich seit über einem Jahr in einer Wohngruppe und durch jedes Gespräch, durch jeden gescheiterten Versuch wieder Kontakt zu suchen hat mir die Augen geöffnet. Mittlerweile darf ich sehen, dass ich 19 Jahre lang in einem toxischen Haushalt gefangen war. Ein Haushalt, indem mir ausschließlich meine Fehler aufgezeigt worden. Fehler? Was sind eigentlich Fehler? Es gibt Dinge, die falsch sind, moralisch falsch. Illegale Handlungen sind falsch, aber eine 4 zu schreiben sicherlich nicht. Anstatt jemanden aufgrund seiner Leistung zu schlagen und niederzumachen, sollte man vielleicht mal dem Hintergrund dieser Note nachgehen. Der war nämlich sicherlich nie das ich einfach nie gelernt habe, sondern zu einem, dass ich mir das meiste selbst beibringen musste, aus sehr berechtigter Angst nachzufragen. Ich habe seit der zehnten Klasse durch meinen Leistungsdruck Panikattacken bekommen, das waren meine ersten Erfahrungen mit meiner Angst und mit wem habe ich diese Angst ausgemacht? Mit mir, sowie ich früher alles ausgemacht habe, selbst meiner Erzeugerin ist früh aufgefallen, dass ich nicht mit ihr rede. Dass das der Fall war wegen Erfahrungen, die ich durch sie gemacht habe, darauf kam Sie nie. Ich habe in meinem Elternhaus 19 Jahre gewohnt, 19 Jahre, indem der Schutzmechanismus meines Körpers aus mir mehrere Persönlichkeiten machte. Mein Schutzmechanismus vor den Menschen, die mich auf diese Welt gebracht haben. Durch den Kontaktabbruch finde ich Stück für Stück, die Person, die ich wirklich bin und nicht die, welche Sie aus mir machten. Also wer bin ich? Ich bin ein Behältnis voller Puzzleteile, welche oft ihren Platz nicht erkennen, aber immer einen für Sie vorbestimmten Platz besitzen. Jeder Teil von mir erzählt eine Geschichte. Eine Geschichte auf die ich stolz bin.