von Günter Zimmel
Was man mit Rindfleisch so alles anfangen kann, ist schon toll und begeistert mich immer wieder. Da so ein Rindvieh schon ziemlich groß ist, gibt es logischerweise eine Menge verschiedener Fleischstücke. Das Schnitzel für die leckere Rinderroulade zum Beispiel wird aus der sogenannten Schale oder aus der Nuss geschnitten. Für einen Zwiebelrostbraten verwendet man ebenfalls Schnitzel aus der Schale oder aus dem Hüferl. Die ganz Coolen nehmen auch gerne einen Lungenbraten dafür. Einem deftigen Braten aus dem Schulterscherzel mit Rotkraut, Eierschwammerl und Schupfnudel kann sicher keiner widerstehen. Der Fleischer in Eurem Geschäft, so Ihr denn dort einen habt, bzw. der Metzger oder Bauer Eures Vertrauens wird Euch bei Interesse gerne über das beste Fleisch für Euer geplantes Gericht beraten.
Wir aber kümmern uns heute um gekochtes Rindfleisch. Es gibt unter der Bezeichnung verschiedene Gerichte, wie zum Beispiel gesottenes Krenfleisch oder geschmortes Beinfleisch und einiges mehr. Wir machen eine klassische Rindsuppe. Die angegebenen Mengen beziehen sich auf zwei Personen. In einen großen Topf geben wir zirka 1kg Schulterscherzel oder ähnliches und begießen es mit kaltem Wasser. Dazu kommt geputztes und in mundgerechte Stücke geschnittenes Suppengemüse (Lauch, Karotten, Sellerie, gelbe Rüben, Petersilienwurzel und nicht zu wenig Petersilie). Wichtig ist auch-wenn vorhanden- Maggikraut (Lusstock) oder stattdessen Liebstöckelsalz. Dann noch ein Esslöffel Pfefferkörner und eine große, in zwei Hälften geschnittene und an den Schnittflächen angebräunte Zwiebel dazu und das Ganze langsam zum köcheln bringen. Ja nicht kochen sondern köcheln. Ansonsten wird die Suppe trüb. Zu Beginn steigt mehr oder weniger Schaum auf. Dieser muss unbedingt mit einem Esslöffel vorsichtig abgeschöpft werden. Nach etwa einer Stunde ist die Suppe fertig. Das Fleisch herausnehmen, damit es nicht nachgart. Jetzt kannst Du einen Teil des Fleisches in ganz kleine Würfel schneiden und zusätzlich zur Suppeneinlage in der Suppe servieren.
Man kann nun das Fleisch in 1cm dicke Scheiben schneiden, mit frisch geriebenem Kren belegen und mit Salzkartoffeln anrichten. Ich bevorzuge allerdings gekochtes Rindfleisch mit Röstkartoffeln und Rotkraut. Für die Beilage Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden, diese in Olivenöl braun werden lassen und gekochte und geschälte kleine Kartoffeln dazugeben, etwas mit rösten und anrichten. Das Rotkraut kaufen wir fertig, tauen es auf und erwärmen es im Topf.
Mein Favorit ist aber saures Rindfleisch. Dafür wird das erkaltete Fleisch in mundgerechte Stücke geschnitten und kommt in eine passende Schüssel. Dazu geben wir hauchdünn geschnittenen Zwiebel, eine Dose Käferbohnen und würzen alles mit Salz und Pfeffer. Wir machen ein Dressing aus Essig, Zucker und Wasser. Das und ein kräftiger Schluck Kernöl über die Zutaten und alles gut vermengen. Mit frischem Brot servieren.
© Günter Zimmel 2021-09-11