von Melissa Richter
In einem Raum voller Menschen
sehe ich lauter leere Gesichter
die mich aus glanzlosen Augen betrachten
müde und kraftlos
wandern sie mit starrem Blick umher
und laufen mit einer schützenden Maske davon
vor ihrem Schmerz
der sie zerfrisst.
Panisch
sind immer in Bewegung
nur um nichts zu spüren
von der Leere
in ihnen.
Nur manchmal bleiben sie stehen
halten ganz still
blicken sich um
und sehen mich
mitten in der Menge
fällt die Maske
und für einen kurzen Moment
sind wir gemeinsam einsam.
Glücksgeflüster
Es fehlt immer ein kleines Stück zum Glück
flüstere ich in die einsame Stille
die mir in diesem Moment
viel zu laut erscheint
da sie mir zeigt
dass ich am Ende
doch allein bin
und der Mond auch daran nichts ändern kann
egal wie sehr ich ihn anflehe
die Einsamkeit von mir zu nehmen
die mich in Stücke reißt
und mich von innen leert
sodass ich einfach nichts mehr fühlen kann
außer diesem Gefühl nicht genug zu sein.
Es fehlt immer ein kleines Stück zum Glück
schreie ich mit brüchiger Stimme
in die Welt hinaus
während ich allein
auf das Meer schaue
und mir wünsche
dass es einfacher wäre
allein durch diese Welt zu schreiten
in der Gewissheit
dass dich niemand wirklich sieht
als wärst du nicht mehr
als eine schemenhafte Silhouette
in einer sternenklaren Nacht.
Es fehlt immer ein kleines Stück zum Glück
wiederhole ich und ignoriere
das dumpfe Pochen in meiner Brust
das mich daran erinnert
wie es sich anfühlt
unvollständig zu sein
obwohl ich so viele Dinge besitze
kann ich einfach nicht
diese Lücke füllen
die immer größer wird
je mehr ich mich von mir entferne
obwohl ich nichts anderes möchte
als dieses kleine Stück zum Glück
zu finden.
© Melissa Richter 2023-06-27